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Spektakuläre Planetenbedeckung
Der Mond überfährt den Mars

Mit Einbruch der Nacht zeigen sich am Nordosthimmel der fast volle Mond und der Mars. Der rote Planet steht abends noch ein Stück links etwas unterhalb des Mondes. Im Laufe der Nacht ändert sich das dramatisch.

Von Dirk Lorenzen | 07.12.2022
Donnerstag früh 5 Uhr: Der Mond nähert sich unserem Nachbarplaneten Mars.
Donnerstag früh 5 Uhr: Der Mond nähert sich unserem Nachbarplaneten Mars. (Stellarium)
Während das Doppelgestirn hoch über den Himmel wandert, verringert sich der Abstand der beiden. Der Mond kommt dem Planeten Stunde um Stunde um einen Durchmesser näher.
Gegen Morgen, wenn beide schon am Westhimmel stehen, kommt es zu einem der astronomischen Höhepunkte des Jahres: Der Vollmond schiebt sich vor den Mars. Unser Trabant bedeckt unseren Nachbarplaneten für eine gute Stunde. So lange ist der Mars buchstäblich hinter dem Mond.

Sechs bis sieben Uhr

Das kosmische Versteckspiel beginnt ziemlich genau um sechs Uhr – und endet um sieben. Die exakten Zeiten hängen vom Beobachtungsort ab und variieren in Mitteleuropa um ein paar Minuten. Wenn der Mond einen Stern bedeckt, verschwindet dieser schlagartig hinter dem Mondrand. Denn ein Stern ist an unserem Himmel immer nur ein winziger Punkt.

Mit bloßem Auge sichtbar

Mars dagegen ist eine kleine Scheibe, auf der schon in guten Amateurteleskopen Polkappen und Formationen auf der Oberfläche zu sehen sind. Es dauert daher über 20 Sekunden, bis der Vollmond das kleine Planetenscheibchen komplett bedeckt oder wieder freigegeben hat.
Erst eine Stunde nach dem Ende der Bedeckung verschwinden die beiden in der Dämmerung. Mars ist in diesen Wochen heller als der Stern Sirius. Bei perfekt klarer Sicht dürfte das himmlische Versteckspiel auch mit bloßem Auge aus der Großstadt gut zu verfolgen sein.

Tagesaktuelle Informationen zum Himmelsgeschehen
Die Marsbedeckung am 8. Dezember 2022