Dienstag, 19. März 2024

Der Tag
"Die Freiheit, sich das Leben zu nehmen"

Das Bundesverfassungsgericht sagt Ja zur Sterbehilfe und kippt damit ein Gesetz aus dem Jahr 2015. Die Debatte um Suizid im Krankenbett dürfte trotzdem anhalten. Außerdem: Die Straßenschlachten in Neu-Delhi und was sie über Indien im Jahr 2020 sagen.

Von Tobias Armbrüster | 26.02.2020
Patient in einem Krankenbett, jemand hält seine Hand
Das Urteil zur Sterbehilfe : Viele schwerst Kranke haben darauf gewartet - aber viele machen sich auch Sorgen (picture alliance/BSIP)
Das Sterbehilfe-Urteil sorgt bei vielen Ärzten und bei Sterbehilfe-Vereinen für neue Rechtssicherheit, meint Ann-Kathrin Jeske. Aber dieses Urteil sei kein Freifahrtschein für Auftrags-Suizide. Denn die Karlsruher Richter betonen, dass die letztendliche Entscheidung zum Sterben beim Patienten liegen muss. Trotz dieser klaren Festlegung komme es jetzt auf ein präzises Gesetz an, meint Jeske. Und sie sagt auch: Das ständige Reden in den Medien über Sterbehilfe und Suizid sei ebenfalls problematisch.
Indien und der Rassismus
Seit Monaten protestieren Muslime in Indien gegen das neue Staatsbürgerschafts-Gesetz von Ministerpräsident Modi. Viele indische Muslime betrachten das umstrittene Gesetz als Diskriminierung und sie haben allen Grund dazu, analysiert Bernd Musch-Borowska. Jetzt werden aus diesen Protesten gefährliche Straßenschlachten, vor allem in Neu-Delhi. Indiens nationalistischer Regierungschef sieht allerdings keinen Grund, an dem Gesetz etwas zu ändern.