Dienstag, 14. Mai 2024

Der Tag
Mord im Krankenhaus

Der Krankenpfleger Niels Högel hat hunderte seiner Patienten getötet. Er spritzte ihnen Medikamente, um sie wiederzubeleben und scheiterte oft. Was bedeutet der zweite Prozess gegen ihn für die Angehörigen? Außerdem: Ruanda, das afrikanische Vorzeigeland mit dunkler Seite.

Von Ann-Kathrin Büüsker | 30.10.2018
    Hände, die eine Spritze aufziehen.
    Niels Högel spritzte seinen Opfern ein Medikament, das Herz-Rhythmus-Störungen hervorrief, um sie dann wiederzubeleben (dpa/picture alliance/Klaus Rose)
    Eine Veranstaltungs- und Kongresshalle in Oldenburg wird derzeit zum Gerichtssaal umfunktioniert. Ein Verfahren im größten Massenmord seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland. Angeklagt ist Niels Högel, ehemaliger Krankenpfleger. In Kliniken in Oldenburg und Delmenhorst hat er hunderte Menschen getötet, indem er ihnen Medikamente spritzte, die zum Beispiel zu Herzflimmern führten. Högel versuchte die Patienten wiederzubeleben, doch scheiterte in vielen Fällen. Nicht nur eine schreckliche Mordserie, sondern auch ein Pflege- wie Justizskandal. Nun steht Högel zum zweiten Mal vor Gericht - und hat weitere Morde gestanden. Unsere Reporterin Felicitas Boeselager berichtet vom ersten Prozesstag.
    Darüber hinaus eine Hörempfehlung: Das Feature "Er arbeitete umsichtig und gewissenhaft".
    Ruanda - Afrikanischer Vorzeigestaat?
    Bundeskanzlerin Angela Merkel möchte die Investitionen deutscher Unternehmen in Afrika stärker fördern. Deshalb hatte sie heute Staats- und Regierungschefs aus elf Staaten zu Gast. Unter anderem aus Ruanda. Regierungschef Paul Kagame regiert dort seit 18 Jahren. Er ist ein Autokrat, lässt keine Opposition zu - und dennoch geht es dem Land wirtschaftlich gut. Unsere Korrespondentin Antje Diekhans nimmt uns mit nach Ruanda.