Freitag, 29. März 2024

Der Tag
#Rolexgate

Eine Rolex am Arm einer Sozialdemokratin: Im Netz gibt es dafür gerade einen Shitstorm, aber auch viel Support für Staatssekretärin Sawsan Chebli. No-Go, Neid oder gezielte Diskreditierung? Und: Wie die Gerechtigkeitslücke geschlossen werden könnte, damit Herkunft nicht länger über Bildung entscheidet.

Von Sarah Zerback | 23.10.2018
    Dunkelhaarige jüngere Frau in Bluse steht lächelnd und mit verschränkten Armen vor gräulichem Hintergrund
    Für dieses vier Jahre alte Foto steht Staatssekretärin Sawsan Chebli aktuell in der Kritik (dpa)
    Jung. Frau. Migrationshintergrund. SPD. Für den Soziologen Sighard Neckel von der Uni Hamburg gibt es gleich mehrere Gründe, warum gerade Staatssekretärin Sawsan Chebli so viel Häme im Netz entgegenschlägt. Hier werde mit zweierlei Maß gemessen, denn weder werde AfD-Politikerin Alice Weidel für ihre Rolex angefeindet, noch die vielen anderen Politiker mit teuren Uhren. Hier spiele die Parteizugehörigkeit eine große Rolle. Auch einem sozialdemokratischen Bundeskanzler würde man seine Brioni-Anzüge heute übel nehmen.
    Wer nicht mit einer Rolex am Arm geboren wurde - und das wurde Sawsan Chebli übrigens auch nicht - hat noch immer viel schlechtere Chancen auf Bildung. Das belegt eine aktuelle OECD-Studie. "Bildung ist Glückssache", sagt Markus Dichmann aus dem Team von "Campus und Karriere" im Deutschlandfunk. Er hat auch ein paar Ideen, wie sich das ändern ließe.
    Feedback gerne an: dertag@deutschlandfunk.de