Der Tag
Trend zum Zweitthema

Asylstreit, Unionskrach, Transitzentren und immer wieder Flüchtlinge: Gibt es eigentlich keine anderen Themen mehr, über die es sich zu reden lohnt? Doch! Finden die meisten Deutschen und wollen, dass sich die Politik mehr mit Pflege, Bildung und Wohnen beschäftigt. Wir machen mal den Anfang.

Von Sarah Zerback |
    Porträt einer schreienden Frau
    Asylkrise? Unionsstreit? Können viele nicht mehr hören (imago stock&people)
    Laut ARD-Deutschlandtrend sind 78 Prozent der Deutschen unzufrieden mit der Bundesregierung. Ob wohl ein Zusammenhang zu der Tatsache besteht, dass sich fast ebenso viele wünschen, dass sich die Politik auch mal wieder anderen Themen widmet, als Flüchtlingen und Migranten? Laut derselben Umfrage sind vor allem drei Themen gerade unterbelichtet: Wir lassen uns updaten.
    Deutschlandfunk-Redakteurin Birgid Becker sagt: Dass es in vielen Pflegeeinrichtungen noch so gut läuft, liege häufig nur daran, dass viele Pflegekräfte den Mangel durch enormes Engagement ausgleichen. Zwar sei die Bundesregierung nicht so dumm, das Problem nicht zu sehen. Ob die "Konzertierte Aktion Pflege" des Gesundheitsministers aber reicht, um es zu beheben, bezweifelt sie.
    Journalist Armin Himmelrath, der sich mit Bildungsthemen auskennt wie kaum ein Zweiter erklärt: Es gibt nicht nur zu wenig Pflegekräfte, sondern auch zu wenig Lehrer. Dadurch blieben auch wichtige Aufgaben wie Inklusion und Integration auf der Strecke. Und weil außerdem Geld fehle, müssten inzwischen zum Beispiel viele Eltern die Klassenräume ihrer Kinder streichen.
    Und Panajotis Gavrilis aus dem Deutschlandfunk-Hauptstadtstudio findet: Es lohnt sich, auch das Thema Wohnen auf dem Schirm zu behalten. Eine bezahlbare Wohnung in Großstädten wie Berlin zu finden, gleiche einem Sechser im Lotto, die Mietpreisbremse funktioniere nicht, vom Baukindergeld profitierten viele nicht, die es wirklich nötig hätten und sozialer Wohnungsbau: Ist in der Mache - dauert aber noch.
    Feedback gerne an: dertag@deutschlandfunk.de