Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Neuer Eislauf-Präsident
"Den Laden nach vorne bringen"

Nach Streitereien im Verband hat die Deutsche Eislauf-Union jetzt eine neue Spitze gewählt. Neuer Präsident ist der Journalist Andreas Wagner. Seine Vision ist klar: Der Verband und die Sportart sollen vor allem vorwärts kommen.

Andreas Wagner im Gespräch mit Christian von Stülpnagel | 30.10.2022
Das Logo der Deutschen Eislauf-Union, DEU.
Unter der neuen Führung soll es auch wieder eine Eiskunstlauf-EM oder -WM in Deutschland geben. (imago images / Hartenfelser)
Die Wahl zu einem neuen Präsidium in der Deutschen Eislauf Union im September endete im Chaos, die gewählte Vorsitzende und ihre zwei Stellvertreter nahmen die Wahl nicht an – weil sie in unterschiedlichen Teams angetreten waren. Ein Problem, wie sich der gewählte Vizepräsident Andreas Wagner erinnert:
„In dem Moment war mir aus dem Stand heraus nicht klar, wie ich den Verband in der Konstellation hätte führen können.“ 
Am Wochenende gab es dann einen neuen Versuch, diesmal wurde Wagner einstimmig zum Präsidenten der DEU gewählt. Trotz der Querelen im Vorfeld sei die Stimmung nach der Wahl war positiv gewesen. Wagner hatte das Gefühl, dass alle an einem Strang ziehen wollen, damit es nach vorne geht. Das entspricht auch seinem Ziel:
„Mein Akzent liegt ganz klar darauf, den Laden nach vorne zu bringen und ich will in keiner Weise Öl ins Feuer gießen. Das würde der DEU weiter schaden und das will ich nicht.“
Der erste wichtige Schritt sei jetzt die Satzungsänderung zu befolgen und einen neuen hauptamtlichen Geschäftsführer aufzustellen. Außerdem möchte Wagner gerne Welt- und Europameisterschafen im Eiskunstlauf wieder nach Deutschland holen:
„Das ist ganz wichtig, wenn man mit so was auch in der Öffentlichkeit einen sehr positiven Effekt erzielen kann und auch einfach damit den Zusammenhalt innerhalb des Verbands wunderbar stärken kann, wenn man so eine Veranstaltung im eigenen Land macht.“

Eiskunstlauf mit hohem Potenzial

Das Interesse am Eiskunstlauf sei vorhanden, der Zulauf in den Vereinen groß, nur würden die Kinder nicht dabei bleiben. Es könne daran liegen, dass die Abstimmung zwischen Training und Schulunterricht in Deutschland nicht optimal laufe. Im Gegensatz zu anderen Ländern, wo Eiskunstlauf hervorragend als Sportart funktioniere. Denn grundsätzlich habe sie das Potenzial viele verschiedene Menschen anzusprechen:
„Nicht nur die Menschen, die die klassischen Sportfreaks sind, auch Menschen, die es lieben ästhetische Dinge zu sehen und den Tanz vielleicht lieben. Das Potenzial ist viel größer als wie wir es im Moment ausschöpfen können.“
Wagner schaut als neuer DEU-Präsident positiv in die Zukunft, denn dafür sei er schließlich ja auch angetreten.