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Deutsche Fußball-Liga
Investorenpläne für die Bundesliga werden konkreter

Die Deutsche Fußball-Liga will eine Partnerschaft mit einem Investor eingehen – und die Fans fürchten, dass damit ein Stück Bundesliga verkauft wird. In einer Medienrunde hat die DFL ihre Pläne etwas genauer vorgestellt.

Von Maximilian Rieger |
29.04.23 VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach Deutschland, Stuttgart, 29.04.2023, Fussball, Bundesliga, VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach: VfB Stuttgart Plakat Nein zum Investoren Einstieg in die DFL. *** 29 04 23 VfB Stuttgart Borussia Mönchengladbach Germany, Stuttgart, 29 04 2023, football, Bundesliga, VfB Stuttgart Borussia Mönchengladbach VfB Stuttgart poster No to investor entry into DFL
Fans befürchten, dass mit dem Investoren-Deal ein Stück Bundesliga verkauft wird. (IMAGO / Sportfoto Rudel / IMAGO / Pressefoto Rudel / Robin Rudel)
Wenn das Dach langsam kaputtgeht, kann man entweder warten, bis es reinregnet – oder man investiert frühzeitig in die Erneuerung. Mit diesem Vergleich versucht DFL-Interimschef Axel Hellmann zu erklären, warum die Liga jetzt eine Partnerschaft mit einem Investor abschließen müsse. 
Der Plan ist folgender: Die DFL gründet ein Tochterunternehmen, in der die Medienrechte ausgelagert werden. Einen Anteil dieses Unternehmens übernimmt ein Investor, im Gespräch sind laut DFL 12,5 Prozent über eine Laufzeit von 20 Jahren. Die Vereine geben damit einen Teil ihrer zukünftigen Einnahmen aus den Medienrechten ab, dafür sollen sie im Gegenzug zwei Milliarden Euro für Investitionen erhalten. 
Bis zu 800 Millionen Euro davon will die DFL in eine eigene Streaming-Plattform investieren, um die Bundesliga-Bilder in Länder zu zeigen, in denen die Spiele bisher nicht übertragen werden. 
Einen weiteren Anteil des Geldes sollen die Vereine zweckgebunden ausgeben dürfen, zum Beispiel für neue Infrastruktur oder die Auslandsvermarktung. Die Klubs könnten mit diesem Geld die Stadien mit 5G ausrüsten oder damit Auslandsreisen bezahlen. 
Über rund 300 Millionen Euro sollen die Vereine frei verfügen dürfen, damit also auch Spieler kaufen und bezahlen. Das Geld soll nach den gängigen Verteilungsschlüsseln verteilt werden. Das bedeutet, dass sportlich erfolgreichere Vereine mehr Geld erhalten werden. 
Beschlossen sind diese Zahlen aber noch nicht. Laut DFL gibt es im Moment vier potenzielle Investoren, mit denen man die Details verhandeln wolle. Zuvor müssen die 36 Vereine aus der ersten und zweiten Liga aber am 24. Mai auf einer Mitgliederversammlung ihre grundsätzliche Bereitschaft für den Investoren-Einstieg signalisieren. Nötig ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit.
Fans kritisieren den möglichen Investoren-Einstieg. Sie befürchten, dass der Investor zum Beispiel Einfluss auf die Anstoßzeiten nehmen könnte, um die Erlöse zu steigern. DFL-Interimschef Hellmann betont hingegen, dass der Investor keinen Einfluss auf die Spielplangestaltung erhalten werde.