Sonntag, 05. Mai 2024

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DHB-Team vor Olympia-Quali
"Wahrscheinlichkeit eine Medaille zu gewinnen, ist hoch"

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat mit dem Sieg gegen Slowenien einen großen Schritt Richtung Olympia-Qualifikation gemacht. In Tokio peilt der DHB trotz des schlechten WM-Abschneidens die Goldmedaille an. "Dieses Ziel wollen wir nicht aufgeben", sagte der DHB-Vorstandvorsitzende Mark Schober im Dlf.

Mark Schober im Gespräch mit Raphael Späth | 13.03.2021
Hannover, Deutschland 07.02.2020: Vorstellung DHB-Bundestrainer Alfred Gislason in Hannover Alfred Gislason wird als neuer Bundestrainer des Deutschen-Handball-Bundes DHB im Maritim Hotel in Hannover vorgestellt. Er tritt die Nachfolge für Christian Prokop an. Im Bild: Mark Schober DHB Vorstandsvorsitzender Hannover Niedersachsen Deutschland Maritim Hotel *** Hanover, Germany 07 02 2020 Presentation DHB national coach Alfred Gislason in Hanover Alfred Gislason is presented as the new national coach of the German Handball Federation DHB in the Maritim Hotel in Hanover He succeeds Christian Prokop In the picture Mark Schober DHB Chairman of the Board Hanover Lower Saxony Germany Maritim Hotel
Mark Schober Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handballbundes (IMAGO / Noah Wedel)
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat das Schlüsselspiel der Olympia-Qualifikation gegen Slowenien am Samstag überzeugend mit 36:27 gewonnen. Jetzt reicht am Sonntag gegen Außenseiter Algerien bereits ein Unentschieden, um das Ticket nach Tokio zu lösen. "Uns ist natürlich ein Stein vom Herzen gefallen", sagte Mark Schober, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Handball-Bundes im Dlf. "Olympische Spiele sind für unsere Spieler vielleicht der wichtigste Wettbewerb. Die wollen da hin. Und für uns ist es wichtig, weil wir damit auch die Chance haben, unsere Sportart in Zukunft gefördert zu sehen", so Schober. "Das war heute tolle Werbung für unseren Sport."
Der Weg zu den Olympischen Spielen sei sehr weit, sagte Schober. "Da kann man auch scheitern". Ein Scheitern sei aber keine Vollkatastrophe für den Handballsport. "Dann geht die Welt nicht unter, weil wir im Handball jedes Jahr eine Welt- oder Europameisterschaft haben und weil wir eine starke Liga haben. Aber es hilft natürlich, wenn man bei Olympia dabei sein kann."
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Zwar waren die Einschaltquoten der WM in Ägypten so niedrig wie lange nicht, Schober ist sich jedoch sicher, dass die Handball-Begeisterung nicht weg ist. "Wären wir ins Viertelfinale gekommen, wären die Einschaltquoten deutlich höher gewesen. Da bin ich mir sicher."

Goldmedaille bleibt Ziel

Trotz des schlechten Abschneidens mit Platz zwölf bei der WM hatte DHB-Vizepräsident Bob Hanning die Goldmedaille bei Olympia als Ziel ausgerufen. Schober sieht darin keinen Schaden für die Glaubwürdigkeit des DHB. "Wir haben 2013 und 2014 den Verband neu aufgestellt. Da haben wir uns die Perspektive ‚2020+‘ gegeben. Und damals haben wir das Ziel Goldmedaille definiert. Das Ziel war also nicht neu. Und dieses Ziel wollen wir nicht aufgeben."
Die Leistung gegen Slowenien stimmt Schober optimistisch: "In der ersten Halbzeit haben wir eine Weltklasseleistung gebracht. Ich habe mit einem knapperen Ergebnis gerechnet. Wenn wir uns jetzt für die Olympischen Spiele qualifizieren, ist die Wahrscheinlichkeit, eine Medaille zu gewinnen, relativ hoch."
In der Olympia-Qualifikation lief die deutsche Nationalmannschaft mit dem Slogan "Impfen rettet Leben" auf dem Trikot auf. Eine Kampagne, die laut Schober schon länger geplant gewesen sei. Ob er auch mit einer geimpften Mannschaft nach Tokio fahren würde, konnte er aber nicht sagen. "Ich gehe nicht davon aus, weil Sportler in Deutschland nicht in die Gruppe derer gehören, die als erstes geimpft werden. Wir werden uns da anstellen, wo wir dran sind."