"Wir werden gleich einen Patienten untersuchen, der ist 47 Jahre alt und bei ihm ist ein Reizhusten aufgetreten in der Vergangenheit",
sagt PD Dr. Konrad Frank, Leiter des Schwerpunkts Pneumologie des Herzzentrums der Universitätsklinik Köln. Als der Husten nicht besser wurde, haben die Ärzte geröntgt und eine Computertomografie angefertigt.
"Und in der Lunge hat man dann auf der rechten Seite relativ tief und nah am Zwerchfell eine Veränderung, knotige Veränderung gefunden, die jetzt hier biopsiert werden soll."
Vor der Untersuchung der Lunge mit einem Bronchoskop inhaliert der Patient eine Lösung, die den Rachenraum und den vorderen Teil der Luftröhre betäubt. Schwester Anna erklärt das Inhalationsgerät.
"Beim Einatmen hier auf den schwarzen Knopf drücken und beim Ausatmen wieder loslassen."
"Jetzt haben wir erstmal einen Zugang gelegt für die Untersuchung. Zugang heißt in die Vene des linken Armes und darüber geben wir das Narkosemittel."
Der Patient liegt inzwischen auf einer Liege im Bronchoskopieraum. Dr. Frank führt das Bronchoskop durch den Mund. Es ist etwa fünf Millimeter dick und etwa eineinhalb Meter lang und ist mit optischen Fasern bestückt. Über eine Videoeinrichtung kann der Arzt sich die Strukturen der Lunge ansehen und entscheiden, wo er Proben entnimmt. Über einen Arbeitskanal kann er kleine Zangen und Bürsten zur Entnahme von Gewebe einführen.
"Als allererstes gehen wir ganz normal ohne Durchleuchtung in die Luftröhre, um einfach zu sehen, sehe ich irgendwelche Veränderungen schon mit der Kamera oder sind keine Veränderungen zu erkennen. Dann würden wir als allererstes die Lymphknoten mit einer sogenannten Nadel-Aspirationspunktion punktieren und daraus kleine Zellfragmente gewinnen, die der Pathologe auch untersuchen kann."
"So, jetzt sehen wir schon die Luftröhre und die sogenannte Hauptcarina, da teilen sich das linke und das rechte Bronchialsystem auf. Auf der rechten Seite haben wir drei Lappen, den Ober-, Mittel- und Unterlappen. Wir müssen jetzt gleich in den Unterlappen rein. Ich werde mir die CT-Bilder genau angucken, wo wir jetzt die Lymphknotenproben entnehmen, dann schalten wir die Durchleuchtungsanlage ein und werden unter Durchleuchtung Proben entnehmen."
"Die Nadel versenkt sich dann in den Lymphknoten und die Schwester kann Lymphknotengewebe rausziehen aus diesem Lymphknoten. Wir untersuchen diese Lymphknoten, um möglicherweise Metastasenwege zu finden, wenn es ein Karzinom überhaupt ist. Wir wissen das bei dem Patienten noch gar nicht."
"Nun haben wir die Durchleuchtung angeschaltet, um den Knoten in der Lunge zu punktieren, er ist hier relativ gut erkennbar am Zwerchfell, wenn der Patient einatmet."
Dr. Frank röntgt nun den unteren Teil der rechten Lunge.
"Wir machen erst mal Bürstenabstriche, so bitte, Bürstenabstriche, das ist so eine kleine Drahtbürste, mit der wir von dem Knoten kleine Proben entnehmen können."
"Wenn er sich etwas im Röntgenbild bewegt, das zeigt uns, dass die Zange den Knoten erfasst hat. Noch eine Probe, dann haben wir gleich genug. Jetzt ziehe ich mich langsam wieder zurück, schaue noch, ob kein Blut im Bronchus ist und dann gehe ich über den Rachenraum zurück."
"Die Proben werden jetzt zum Pathologen geschickt und beurteilt. Ich sehe den Patienten in drei oder vier Tagen nochmal in der Ambulanz. Er wacht jetzt langsam auf und dann kann er nach Hause gehen."