Die französisch-algerische Sängerin Souad Massi, 1972 in Algier geboren, wuchs mit kabylischer Musik, Chaabiklängen und U2 auf und hat ihr aktuelles Album nach der gallo-römischen, über die Quellen der Seine wachenden Göttin Sequana benannt. Massis Lieder mäandern zwischen Folk, Country, Calypso und Bossa nova und beschreiben die Sonne ihrer Kindheit, das Gefühl der Unsicherheit junger Menschen, die fragile Natur und die Grausamkeit totalitärer Gesellschaften.
Schmerz und Hoffnung
„Sequana“ verknüpft Schmerz und Hoffnung, auch bei ihrem arabischsprachigen Cover des Johnny-Cash-Klassikers „Hurt“. „Algerien ist in mir eingeschrieben“, das Exil ist etwas anderes. Exil bedeutet „Menschen, die sich an die Flugzeuge klammern, die aus Kabul abfliegen, wenn die Taliban zurückkehren“. Für diese Menschen hat Souad Massi „Dessine-moi un pays“ (Zeichne mir ein Land) geschrieben.