Sie ist selbst aus einer von Kunstlicht aufgehellten Großstadt problemlos zu erkennen. Die ISS zieht hoch über den Himmel. Bei etlichen Passagen läuft sie mitten über Deutschland hinweg. Sie ist dann für einige Minuten zu sehen – als ein Objekt, das gleichmäßig hell leuchtet und das weder blinkt noch brummt.
Allerdings verschwindet die Raumstation meist ganz plötzlich noch recht hoch irgendwo am Südosthimmel. Dann tritt sie in den Schatten der Erde ein.
Geschieht der Überflug recht kurz nach Sonnenuntergang, so ist die ISS lange am Firmament zu verfolgen. Ist die Sonne schon Stunden zuvor verschwunden, so erreicht die Station den Erdschatten schon irgendwo am Westhimmel.
Bei den Passagen am frühen Abend begegnet die ISS sogar der Mir-Station. Das ist eigentlich unmöglich, denn die russische Mir wurde 2001 gezielt zum Absturz gebracht.
Aber nach dem Ende dieser Raumfahrtlegende haben die Astronomen einen vom Belgier Eric Elst auf La Silla in Chile entdeckten Asteroiden Mir-Station genannt, in einem Wort geschrieben. Er befindet sich gerade im Sternbild Jungfrau – mit bloßem Auge ist diese Station allerdings nicht zu sehen. Doch die Mir-Nachfolgerin, die ISS, ist spielend leicht zu beobachten.