Eishockey
DEL will Doping-Kontrollen verschärfen

Der Fall Yannic Seidenberg erschütterte 2022 die deutsche Eishockey-Szene. Für Seidenberg würde eine Rückkehr als Trainer schwierig, erklärt Jörg von Ameln von der Deutschen Eishockey Liga. Die Liga wiederum wolle die Dopingkontrollen verschärfen.

Jörg von Ameln im Gespräch mit Benedikt Kaninski |
Yannic Seidenberg (EHC Red Bull Muenchen) hat ein Knie auf dem Eis.
Yannic Seidenberg spielte von 2013 bis 2022 beim EHC Red Bull Muenchen in der Deutschen Eishockey Liga. (imago)
Der Dopingfall des ehemaligen deutschen Eishockey-Nationalspielers Yannic Seidenberg geht in die nächste Runde. Es geht um den Arzt, der Seidenberg Dopingmittel verschrieb: Eine Testosteron-Creme und die Steroidsubstanz DHEA. Das sind Mittel, die den Muskelaufbau unterstützen. Der Arzt hat den Strafbefehl wegen "vorsätzlichen, unerlaubten Verschreibens von Dopingmitteln" gegen ihn nicht akzeptiert. Nun soll es zur Hauptverhandlung kommen, bei der Seidenberg als Zeuge aussagen soll.

"Nicht so einfach" für Seidenberg, Trainer zu werden

Seidenberg selbst versucht, seine vierjährige Sperre vor dem Internationalen Sportgericht (CAS) zu verkürzen. Er möchte - möglicherweise als Trainer - in den Sport zurückkehren. Seidenberg hatte 18 Jahre lang ununterbrochen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gespielt. Jörg von Ameln, Leiter für Spielbetrieb und Nachhaltigkeit der DEL sagt dazu im Dlf: "Wenn man Trainer werden will, wäre das für ihn nicht mehr so einfach. Weil da in den Regularien Schranken eingebaut wurden."
Dankbar und glücklich sei man darüber dass die eigene Dopingbekämpfung komplett in den Händen der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) liege und funktioniere, sagt von Amel: "Wir möchten gar nicht involviert sein in allen möglichen Prozesse, dann besteht immer die Gefahr, dass man sich einmischt."

"Anzahl der Proben, Umfang, Art der Proben ausweiten"

Doping sei auch in Mannschaftssportarten ein echtes Thema, sagt von Ameln: "Wir sind uns bewusst, dass Doping in wahrscheinlich jeder Sportart einen Vorteil bringen kann. Es gibt so viele unterschiedliche Arten von Doping. Das ist nicht nur auf die Ausdauersportarten beschränkt, und das war uns immer klar."
290 Proben jährlich bei etwa 3.000 Sportlern in Nationalmannschaft, Profiligen, Oberligen und der Nationalmannschaft wirken allerdings sehr gering. Das sei vor allem ein Kostenproblem, erklärt von Ameln, kündigt aber Besserung an: "Wir haben vor drei Wochen Gespräche miteinander geführt, dass die Anzahl der Proben, Umfang, Art der Proben, dass wir das zur kommenden Saison ausweiten werden."