Seit einigen Wochen gab es die Gerüchte, heute wurde es offiziell. Torsten Burmester, bisher Vorstandschef im Deutschen Olympischen Sportbund soll für die SPD ins Rennen bei der Kölner Oberbürgermeister-Wahl gehen. "Es ist eine neue Form der Herausforderung. Ich hatte bisher kein Mandat, ich war in der zweiten Reihe. Jetzt wage ich den Schritt in der Politik in die erste Reihe."
Vor seiner Zeit im Spitzensport war Burmester etliche Jahre schon in der Politik, unter anderem als Referent im Kanzleramt unter Bundeskanzler Gerhard Schröder oder als Abteilungsleiter im NRW-Wirtschaftsministerium.
Burmester sieht keinen Interessenskonflikt
Was aber bedeutet diese Entscheidung für den DOSB? Dort war Burmester als Vorstandschef für das operative Geschäft verantwortlich, befasste sich unter anderem mit dem geplanten Sportfördergesetz oder einer möglichen deutschen Olympia-Bewerbung.
Einen Interessenskonflikt zwischen dem Sportamt und der Kandidatur in Köln sieht er nicht: "Ich habe in meiner Pressekonferenz deutlich gemacht, dass es wichtig ist, Themen in Köln von Themen des DOSB zu trennen. Das gebietet das Transparenzgebot, das Neutralitätsgebot, dem ich mich verpflichtet fühle. Deswegen bitte ich zu respektieren, dass ich zu sportpolitischen Themen auf dieser Veranstaltung keine Stellung nehmen kann."
Burmester werde sich mit seinem Arbeitgeber, also dem DOSB-Präsidium, jetzt unterhalten.
DOSB spricht von "Wechsel an der Spitze"
Der DOSB reagiert allerdings sehr unterkühlt – eine kurze Mitteilung des DOSB wird noch während der laufenden Vorstellung von Burmester in Köln veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem: "Unabhängig vom Wahlausgang wird es an der Spitze des DOSB-Hauptamtes einen Wechsel geben."
Die Zeichen stehen auf Trennung und das, obwohl der DOSB Burmesters Vertrag erst Anfang des Jahres verlängert hat. Jetzt also steigt er in den Ring bei der Kölner Oberbürgermeister-Wahl, die im September stattfinden soll.