Sie ist in grünes Papier mit goldenem Bändchen eingewickelt: die Praline "Monblan" des ukrainischen Herstellers Roshen. Außen Schokolade, innen Haselnuss. Sie ist nicht nur sehr süß, sondern, glaubt man Russlands oberstem Lebensmittelwächter Gennadij Onischenko, auch eine Gefahr für die Gesundheit. Und deshalb hat die russische Verbraucherschutzbehörde sie heute in Russland verboten - und fünf weitere Artikel des ukrainischen Produzenten gleich mit. Die Milchschokolade soll sogar Krebs erzeugendes Benzpyren enthalten. Onischenko hat den russischen Zoll angewiesen, keine Ware mehr passieren zu lassen.
Der Verkäufer im Moskauer Süßwarenladen um die Ecke hatte heute Morgen von dem Importverbot noch nichts gehört.
"Pralinen aus der Ukraine gehen gut, Roshen besonders. Die Moskauer kaufen meist ukrainisches Konfekt."
Roshen ist mit zuletzt rund 900 Millionen Euro Jahresumsatz und etwa 10.000 Beschäftigten der größte Süßwarenhersteller der Ukraine. Der Eigentümer Petro Poroschenko zählt nicht nur zu den reichsten Männern des Landes; er sitzt auch im Parlament der Ukraine, war Außen- und Wirtschaftsminister unter dem westorientierten Präsidenten Juschtschenko und ist ein großer Verfechter der Westintegration der Ukraine.
Das Importverbot für seine Erzeugnisse kommt einen Tag, nachdem Wladimir Putin seinen Amtskollegen Wiktor Janukowitsch in der Ukraine besuchte. Am Samstag feierten beide Staatsoberhäupter gemeinsam 1025 Jahre gemeinsamer Kirchengeschichte. Gestern begingen sie auch noch zusammen den Tag der Flotte in Sewastopol. Putin wollte die gemeinsamen Feiern auch dazu nutzen, Janukowitsch dazu zu bringen, doch noch auf das Assoziierungsabkommen mit der EU zu verzichten und die Ukraine stattdessen lieber der Zollunion, bestehend aus Russland, Weißrussland und Kasachstan, einzugliedern. Später soll daraus die Eurasische Union entstehen, eine Art Gegenstück zur EU. Ein Kremlreporter der russischen Zeitung Kommersant beschrieb die Begegnung zwischen den Präsidenten jedoch als kühl. Über den Inhalt der Unterredungen wurde nichts Näheres bekannt. Bei einem Vortrag in Kiew allerdings wurde Putin deutlich:
"Heute läuft ein sehr großer Konkurrenzkampf um die Weltmärkte. Diesen Kampf können wir nur gewinnen, wenn wir unsere Kräfte vereinen. Wir werden die Wahl der Ukraine respektieren. Aber die Frage ist, wie wir uns dann auf eine gleichberechtigte, ehrliche und transparente Zusammenarbeit einigen."
Das heute verhängte Importverbot für einige ukrainische Süßwaren wirkt vor diesem Hintergrund wie ein Druckmittel. Der russische Absatzmarkt ist groß. Die russische Verbraucherschutzbehörde ist bekannt dafür, Importverbote im Dienste der Politik zu verhängen. Ähnlich verhielt es sich bereits mit dem Verbot von Wein und Mineralwasser aus Georgien. Auch der Süßwarenverkäufer in Moskau glaubt an politische Motive. Er kommt selbst aus Tadschikistan.
"Vor ein paar Jahren haben sie mal verboten, getrocknete Früchte aus Tadschikistan einzuführen. Das habe ich auch nicht verstanden. Die denken sich die Gründe aus."
Onischenko kündigte heute an, man müsse überlegen, alle Produkte der ukrainischen Firma Roshen in Russland zu verbieten.
Der Verkäufer im Moskauer Süßwarenladen um die Ecke hatte heute Morgen von dem Importverbot noch nichts gehört.
"Pralinen aus der Ukraine gehen gut, Roshen besonders. Die Moskauer kaufen meist ukrainisches Konfekt."
Roshen ist mit zuletzt rund 900 Millionen Euro Jahresumsatz und etwa 10.000 Beschäftigten der größte Süßwarenhersteller der Ukraine. Der Eigentümer Petro Poroschenko zählt nicht nur zu den reichsten Männern des Landes; er sitzt auch im Parlament der Ukraine, war Außen- und Wirtschaftsminister unter dem westorientierten Präsidenten Juschtschenko und ist ein großer Verfechter der Westintegration der Ukraine.
Das Importverbot für seine Erzeugnisse kommt einen Tag, nachdem Wladimir Putin seinen Amtskollegen Wiktor Janukowitsch in der Ukraine besuchte. Am Samstag feierten beide Staatsoberhäupter gemeinsam 1025 Jahre gemeinsamer Kirchengeschichte. Gestern begingen sie auch noch zusammen den Tag der Flotte in Sewastopol. Putin wollte die gemeinsamen Feiern auch dazu nutzen, Janukowitsch dazu zu bringen, doch noch auf das Assoziierungsabkommen mit der EU zu verzichten und die Ukraine stattdessen lieber der Zollunion, bestehend aus Russland, Weißrussland und Kasachstan, einzugliedern. Später soll daraus die Eurasische Union entstehen, eine Art Gegenstück zur EU. Ein Kremlreporter der russischen Zeitung Kommersant beschrieb die Begegnung zwischen den Präsidenten jedoch als kühl. Über den Inhalt der Unterredungen wurde nichts Näheres bekannt. Bei einem Vortrag in Kiew allerdings wurde Putin deutlich:
"Heute läuft ein sehr großer Konkurrenzkampf um die Weltmärkte. Diesen Kampf können wir nur gewinnen, wenn wir unsere Kräfte vereinen. Wir werden die Wahl der Ukraine respektieren. Aber die Frage ist, wie wir uns dann auf eine gleichberechtigte, ehrliche und transparente Zusammenarbeit einigen."
Das heute verhängte Importverbot für einige ukrainische Süßwaren wirkt vor diesem Hintergrund wie ein Druckmittel. Der russische Absatzmarkt ist groß. Die russische Verbraucherschutzbehörde ist bekannt dafür, Importverbote im Dienste der Politik zu verhängen. Ähnlich verhielt es sich bereits mit dem Verbot von Wein und Mineralwasser aus Georgien. Auch der Süßwarenverkäufer in Moskau glaubt an politische Motive. Er kommt selbst aus Tadschikistan.
"Vor ein paar Jahren haben sie mal verboten, getrocknete Früchte aus Tadschikistan einzuführen. Das habe ich auch nicht verstanden. Die denken sich die Gründe aus."
Onischenko kündigte heute an, man müsse überlegen, alle Produkte der ukrainischen Firma Roshen in Russland zu verbieten.