Diesmal wird es klappen, da ist sich Klaus Engel sicher. Dreimal schon hat der 33.000 Mitarbeiter starke Chemiekonzern seit 2007 den Sprung an die Börse versucht, drei mal ist er gescheitert. Weil die Investoren nicht genügend zahlen wollten. Daraus habe man schmerzlich gelernt, sagte der Evonik-Chef:
"Gefühlt sind wir drei Mal um die ganze Welt geflogen. Und ich glaube, es gibt kaum einen großen Investor auf der Welt, mit dem wir nicht über Evonik gesprochen haben. Wir haben unheimliche Sympathiepunkte gekriegt die letzten Jahre, nur leider keinen gescheiten Preis."
Das sei diesmal anders. Denn beim vierten Versuch schleicht sich Evonik quasi durch die Hintertür aufs Parkett: Zwölf Prozent der Aktien sind schon planungssicher vorab an institutionelle Großanleger verkauft worden. Diese Papiere werden dann in den Börsenhandel gehen, mit rund zwei Prozent weiterer Aktien.
"Also wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, können wir uns vorstellen, dass wir Ende April in Frankfurt am Prime Standard notiert sind."
Der Vorteil für Evonik: statt wie bisher vier bis sechs Monate lang einen Börsengang mit öffentlichem Angebot zu planen, wo in der Zwischenzeit dann viel passieren kann, habe man diesmal durch die Privatplatzierung nur wenige Wochen gebraucht – und könne so die Hoch-Stimmung an den Aktienmärkten und auch die hohen Bewertungen für Chemiefirmen nutzen.
Wer die neuen Großanleger sind und wie viel sie bezahlt haben – das ist aber noch ein großes Geheimnis:
"Wir haben ein bisschen mehr als gut zwei Hände voll wirklich angesehener Aktionäre da gefunden."
Und zwar renommierte Adressen aus Amerika, Asien und Europa – aber mehr dürfe, er leider, leider noch nicht verraten, sagte Engel. Bekannt ist nur, dass dazu auch ein Staatsfonds aus Singapur gehört.
"Ich bin mir bewusst, dass immer wieder die Diskussion auftaucht: was passiert jetzt, wenn jemand aus Singapur, China sonst wo her hier investiert."
Sagte Engel und spielt darauf an, dass Evonik ein heimisches Spezialchemie-Hightech-Unternehmen ist, das nicht nur Saugmittel für Babywindeln herstellt, sondern auch Hochleistungskunststoffe für Autos und Flugzeuge, Spezialkleber oder Biotechprodukte für Nahrungsmittel. sprich: spionageanfällige Hochtechnologie. Mit dem Aktionär Temasek aus Singapur gebe es aber keine Probleme.
"Glauben Sie mir, wir haben auch viele andere Investoren kennen gelernt, wo wir uns auch gefragt haben: naja, brauchen wir die jetzt unbedingt? Bei Temasek würde ich sagen: das ist sicherlich eine Adresse, die nach meiner Kenntnis über jeden Zweifel erhaben ist."
Zweifel hat der Evonik-Vorstand auch keine mehr, dass die bisherigen Eigentümer zufrieden sind: Finanzleute schätzen, dass die RAG-Bergbaustiftung und - als kleinerer Teilhaber der Finanzinvestor CVC - für ihre 14 Prozent ihrer Anteil wohl rund zwei Milliarden Euro erhalten. Das ist vor allem für die Stiftung wichtig: Ihre Aufgabe ist es, Geld einzusammeln, um damit ab 2018 die Folgekosten des Steinkohlebergbaus zu bezahlen: also etwa Bergschäden oder das Abpumpen der Schächte, damit aus dem teilweise zwölf Meter abgesackten Ruhrgebiet keine Seenplatte wird. An Evonik, das machte Engel deutlich, soll das Geldeinsammeln nicht scheitern:
"Wir haben unter dem Strich so viel verdient wie noch nie."
Nämlich einen Nettogewinn von fast 1,2 Milliarden Euro – ein Plus von 15 Prozent. Die Altaktionäre – das zur Orientierung – bekommen dafür 92 Cent je Aktie.
"Gefühlt sind wir drei Mal um die ganze Welt geflogen. Und ich glaube, es gibt kaum einen großen Investor auf der Welt, mit dem wir nicht über Evonik gesprochen haben. Wir haben unheimliche Sympathiepunkte gekriegt die letzten Jahre, nur leider keinen gescheiten Preis."
Das sei diesmal anders. Denn beim vierten Versuch schleicht sich Evonik quasi durch die Hintertür aufs Parkett: Zwölf Prozent der Aktien sind schon planungssicher vorab an institutionelle Großanleger verkauft worden. Diese Papiere werden dann in den Börsenhandel gehen, mit rund zwei Prozent weiterer Aktien.
"Also wenn alles so klappt, wie wir uns das vorstellen, können wir uns vorstellen, dass wir Ende April in Frankfurt am Prime Standard notiert sind."
Der Vorteil für Evonik: statt wie bisher vier bis sechs Monate lang einen Börsengang mit öffentlichem Angebot zu planen, wo in der Zwischenzeit dann viel passieren kann, habe man diesmal durch die Privatplatzierung nur wenige Wochen gebraucht – und könne so die Hoch-Stimmung an den Aktienmärkten und auch die hohen Bewertungen für Chemiefirmen nutzen.
Wer die neuen Großanleger sind und wie viel sie bezahlt haben – das ist aber noch ein großes Geheimnis:
"Wir haben ein bisschen mehr als gut zwei Hände voll wirklich angesehener Aktionäre da gefunden."
Und zwar renommierte Adressen aus Amerika, Asien und Europa – aber mehr dürfe, er leider, leider noch nicht verraten, sagte Engel. Bekannt ist nur, dass dazu auch ein Staatsfonds aus Singapur gehört.
"Ich bin mir bewusst, dass immer wieder die Diskussion auftaucht: was passiert jetzt, wenn jemand aus Singapur, China sonst wo her hier investiert."
Sagte Engel und spielt darauf an, dass Evonik ein heimisches Spezialchemie-Hightech-Unternehmen ist, das nicht nur Saugmittel für Babywindeln herstellt, sondern auch Hochleistungskunststoffe für Autos und Flugzeuge, Spezialkleber oder Biotechprodukte für Nahrungsmittel. sprich: spionageanfällige Hochtechnologie. Mit dem Aktionär Temasek aus Singapur gebe es aber keine Probleme.
"Glauben Sie mir, wir haben auch viele andere Investoren kennen gelernt, wo wir uns auch gefragt haben: naja, brauchen wir die jetzt unbedingt? Bei Temasek würde ich sagen: das ist sicherlich eine Adresse, die nach meiner Kenntnis über jeden Zweifel erhaben ist."
Zweifel hat der Evonik-Vorstand auch keine mehr, dass die bisherigen Eigentümer zufrieden sind: Finanzleute schätzen, dass die RAG-Bergbaustiftung und - als kleinerer Teilhaber der Finanzinvestor CVC - für ihre 14 Prozent ihrer Anteil wohl rund zwei Milliarden Euro erhalten. Das ist vor allem für die Stiftung wichtig: Ihre Aufgabe ist es, Geld einzusammeln, um damit ab 2018 die Folgekosten des Steinkohlebergbaus zu bezahlen: also etwa Bergschäden oder das Abpumpen der Schächte, damit aus dem teilweise zwölf Meter abgesackten Ruhrgebiet keine Seenplatte wird. An Evonik, das machte Engel deutlich, soll das Geldeinsammeln nicht scheitern:
"Wir haben unter dem Strich so viel verdient wie noch nie."
Nämlich einen Nettogewinn von fast 1,2 Milliarden Euro – ein Plus von 15 Prozent. Die Altaktionäre – das zur Orientierung – bekommen dafür 92 Cent je Aktie.