
Vor 265 Jahren kam in Wittenberg Ernst Florens Friedrich Chladni zur Welt. Nach einer juristischen Ausbildung widmete er sich zunächst Schall-Experimenten.
Er entdeckte, dass sich lose verteilter Sand auf einer dünnen Metallplatte entlang bestimmter Linien und Muster ansammelt, wenn man die Platte mit einem Geigenbogen oder einer Stimmgabel in Schwingungen versetzt.
Chladni brachte Napoleon zum staunen
Die Chladnischen Klangfiguren, die er bei Reisen kreuz und quer durch Europa vorführte, bescherten ihm ein gutes Auskommen. Selbst Napoleon soll staunend festgestellt haben, dass dieser Mann Töne sichtbar mache.
1794 veröffentlichte Ernst Chladni seine wohl mutigste und bedeutendste Arbeit mit dem Titel „Über den Ursprung der von Pallas entdeckten und anderer ihr ähnlicher Eisenmassen“.

Der Forscher Peter Pallas hatte auf einer Russlandexpedition in einem sibirischen Dorf ein Stück „gediegnes Eisen“ gefunden. Ernst Chladni stellte die damals revolutionäre Theorie auf, dieses Eisen stamme aus dem Weltraum.
„Die Idee, dass Meteoriten kosmischen Ursprungs seien, verteidigte er, anfangs vielfach verlacht, mit Eifer“ – berichtet ein zeitgenössisches Lexikon. Noch zu seinen Lebzeiten wurde die Meteoriten-Theorie allgemein akzeptiert.
Ernst Chladni hatte nie eine feste Anstellung und finanzierte sich bis zuletzt durch Vortragsreisen. 1827 ist er mit 70 Jahren in Breslau gestorben. Jeder Meteorit, der auf die Erde fällt, erinnert an die brillante Ahnung des Ernst Chladni.