Ida ist ein kartoffelförmiger Asteroid, dessen längste Achse knapp sechzig Kilometer misst. Er wurde 1884 vom Astronomen Johann Palisa mit einem Teleskop der Universitätssternwarte Wien entdeckt.
Bei der Auswertung der Galileo-Fotos von Ida ein halbes Jahr nach dem Vorbeiflug fiel der Forscherin Ann Harch ein kleiner Lichtpunkt auf, der neben Ida zu sehen war. Schnell stellte sich heraus, dass Ida in etwa hundert Kilometern Abstand von einem kleinen Mond begleitet wird. Der Brocken hat nur anderthalb Kilometer Durchmesser und ist – wie Ida – von Kratern übersät.
Inzwischen trägt der Mond den Namen Dactyl, was mythologisch gut zu Ida passt. Der Sage nach sind die Dactylen Dämonen, die im Ida-Gebirge auf Kreta wohnen. Sie haben den jungen Zeus beschützt, als er von Ida versteckt und aufgezogen wurde.
Galileos Aufnahmen überdecken nur eine Zeitspanne von fünf Stunden. Das ist zu wenig, um die Bahn von Dactyl exakt zu bestimmen. Vermutlich ist der Mond der Überrest einer größeren Kollision von Ida mit einem anderen Brocken. Wegen der geringen Masse Idas ist es extrem unwahrscheinlich, dass Dactyl einst bei einer engen Passage eingefangen wurde.
Dactyl war der erste bekannte Mond eines Kleinplaneten. Inzwischen kennen die Astronomen mehr als dreihundert Begleiter von Asteroiden.