Christoph Heinemann: Alle Jahre wieder können sie bei uns 24 Türchen öffnen. Zusammen mit dem Berliner Forschungszentrum Matheon haben wir für Freundinnen und Freunde der Mathematik und solche, die es werden wollen, den digitalen Adventskalender vorbereitet – mithilfe des Berliner Mathematikers Professor Günter Ziegler von der Freien Universität der Hauptstadt. Guten Morgen!
Günter Ziegler: Guten Morgen!
Heinemann: Kurz zur Erklärung: Wie funktioniert der digitale Adventskalender?
Ziegler: Den findet man im Internet unter Mathekalender.de, und da gibt es jeden Tag ein Türchen anzuklicken und hinter dem Türchen eine Aufgabe, und dann muss die Aufgabe eigentlich noch an demselben Tag gelöst werden. Das ist jeden Tag wieder spannend. Wer sich dafür anmeldet, der kann dann auch Preise gewinnen. Es ist aber ansonsten eine große fröhliche Mitmachangelegenheit.
Heinemann: Fröhlich?
Ziegler: Ja, fröhlich. Fröhlich ist mir wichtig bei der Mathematik.
Heinemann: Oh, das müssen Sie uns erklären.
Ziegler: Ich meine, für mich ist Mathe unter anderem ein Knobelfach, und das Knobeln macht man deswegen, weil es Spaß macht. Es ist aber eigentlich auch ein sehr künstlerisches Fach: Man kann da alle Arten von Mustern erkennen und untersuchen und finden und sich daran freuen. Und ich glaube, man macht einfach Sachen auch nur gut, die man mit Freude macht, und da gehört auch die Mathematik dazu.
Heinemann: Mit Freude haben Sie vor drei Jahren – und da haben wir ja zuletzt miteinander auch in dieser Sendung gesprochen – das Jahr der Mathematik organisiert. Hat dieses Jahr 2008 den Stellenwert der Mathematik verändert?
Ziegler: Auf der einen Seite muss man solche Sachen natürlich immer mit Bescheidenheit angehen, und ich glaube nicht, dass eine einzelne Aktion wie dieses, wenn auch überaus erfolgreiche, Mathematikjahr das Bild der Mathematik in der Öffentlichkeit, in der Schule und so weiter grundlegend reformiert. Aber wir haben so vieles geschafft und so vieles auch mitgenommen aus dem Mathematikjahr, dass ich da eigentlich schon sehr optimistisch bin. Ich glaube, wir sind sehr viel fröhlicher an der Mathematik dran, mit sehr viel mehr Partnern auch, wir sind sehr viel mehr im Dialog, zum Beispiel auch mit den Schulen, mit den Lehrern, mit den Schülern. Insofern haben wir da große Fortschritte gemacht.
Heinemann: Mal mit den Begriffen des Sports gefragt: Ist Mathematik inzwischen mehr Breitensport geworden, oder eher doch Leistungssport geblieben?
Ziegler: Ich glaube, es ist vermutlich ähnlich wie im Sport, dass das sehr vielfältig ist. Mathe ist ein Riesen-Breitensport und in diesem Adventskalender zum Beispiel hatten wir letztes Jahr, wenn man alle drei Stufen zusammennimmt – es gibt da auch für untere Klassenstufen zwei Kalender, die die Deutsche Mathematikervereinigung betreibt -, 70.000 registrierte Teilnehmer gehabt. Das ist eine Menge für Spitzensport. Also da sind wir mitten im Breitensport drin.
Heinemann: Wir wissen nicht, ob Johann Wolfgang von Goethe gut rechnen konnte, aber für ihn diente die Mathematik zumindest nicht der moralischen Erbauung der Menschheit.
Zitat Johann Wolfgang von Goethe: "Die Mathematik vermag, kein Vorurteil wegzuheben, sie kann den Eigensinn nicht lindern, den Parteigeist nicht beschwichtigen, nichts von allem Sittlichen vermag sie."
Heinemann: Nichts Sittliches, Herr Professor Ziegler. Warum sollten sich Menschen freiwillig, etwa im Advent, mit Mathematik beschäftigen?
Ziegler: ..., weil Goethe Unrecht hat in diesem einen seltenen Fall. Ich glaube, dass wir Mathematik eben auch im Alltag brauchen, um mit dem Alltag umzugehen, um auch wach zu sein, um auch gegen Anfeindungen und Angriffe parat zu sein. Also es gibt so viel Mathematik im Moment, die uns umgibt, und Dinge, wo wir manipuliert werden sollen – ich sage nur so Sachen wie die Kaufempfehlungen von Internetbuchhändlern, so Sachen wie die Daten, die über uns gesammelt werden -, und wenn wir nicht verstehen, was die Leute da machen, was die Leute da eben auch mit mathematischen Prinzipien machen, und wenn wir da nicht selber sozusagen mit unserem Selbstbewusstsein sagen, den Zahlensalat, der uns umgibt, den können wir auch selber mitsortieren, dann sind wir dem heftig ausgeliefert. Adam Riese hat 1522 diese Rechenbücher angefangen zu schreiben, die den Deutschen das Rechnen beigebracht haben. Damals hat er den Deutschen den Dreisatz beigebracht, weil die den auf dem Markt brauchten, um nicht andauernd übern Kopf gehauen zu werden. Diese Art von Selbstbewusstsein, die wir von Adam Riese 1522 haben, die sollten wir uns im Jahr 2011/2012 nicht abkaufen lassen. Wenn dann um uns herum Leute 55 Milliarden Rechenfehler machen, dann müssen wir genauer hinschauen, und dazu gehört schon dazu, einfach fröhlich auch mit Mathematik unterwegs zu sein.
Heinemann: Mit Adam Riese sind wir auch schon in der Schule gelandet, oder in der Pädagogik. Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren Mathematikunterricht denken?
Ziegler: Der war sehr vielfältig und der war manchmal ganz wunderbar und manchmal ganz furchtbar langweilig. Das gab es alles. Ich erinnere mich aber auch an sehr engagierte Lehrer, und das ist eine sehr schöne Erinnerung eben auch an Mathematikunterricht. Und jetzt, sozusagen zehn Jahre nach Pisa, glaube ich, dass wir da auch auf einem guten Weg sind, eben im Dialog mit den Lehrern die Lehrer zu stärken. Wir haben jetzt auch, letztlich auch in Nachfolge von Mathematik, ja so Projekte wie das Netzwerk Büro-Schule-Hochschule aufgebaut von der Deutschen Mathematikervereinigung. Die Telekomstiftung unterstützt uns ganz wunderbar dabei, das ist einer von den Partnern, die wir gewonnen haben, eben auch mit dem Mathematikjahr. Und wir sind jetzt dabei, ein deutsches Zentrum für Lehrerbildung und Mathematik aufzubauen, eben einfach, um Lehrerfortbildung quer durch Deutschland wieder auf neue Beine zu stellen. Also da tut sich eine ganze Menge genau in diese Richtung.
Heinemann: Und was könnte man im Klassenzimmer noch verbessern?
Ziegler: Ich glaube, sich mehr Zeit nehmen, ist eine Sache, die wichtig ist, wo ich auch weiß, dass die leicht gesagt ist, aber dieser ganze Zeitdruck, unter dem man lernen soll, der ist was ziemlich Furchtbares eigentlich, und wenn man fröhlich und mit Zeit an Mathe herangeht, dann kann das auch Spaß machen. Ich habe mir gerade wieder angehört, wie sie nach den Nachrichten dann noch mal wiederholen, was ich ganz wunderbar finde, und ich glaube, dieses Wiederholen gehört einfach auch zum Lernen dazu, eben auch in der Mathematik, und Wiederholen ist dann nicht für die Doofen, sondern Wiederholen ist genau deswegen, weil wir lernen damit, dass wir Dinge noch mal anders formulieren, noch mal von einer anderen Seite anschauen, und das ist in der Mathematik ganz wichtig.
Heinemann: Das geben wir an unsere Nachrichtenredaktion weiter. – Wir wiederholen jetzt auch noch mal was. Ihr Spezialgebiet sind ja Polytope, und als ich Sie vor drei Jahren in diesem Sender in einem Gespräch um eine Erklärung gebeten habe, da antworteten Sie – mathematisch sicherlich zurecht -, "Polytope sind Polyeder in Räumen beliebiger Dimensionen". Erinnern Sie sich zufällig noch an meine Frage nach dieser Erklärung?
Ziegler: Nein.
Heinemann: Die lautete: "Wie bitte?"
Ziegler: Ich würde es Ihnen jetzt gerne erklären, einfach, um Ihnen einen kleinen Einstieg in diese wunderbare Welt der Geometrie zu geben.
Heinemann: In höchstens zweieinhalb Minuten!
Ziegler: Und das ist in den zweieinhalb Minuten vielleicht gar nicht zu schaffen. Da sollten wir uns noch mal getrennt unterhalten. Aber wir haben jetzt gerade so viel über Zahlensalat geredet; man sollte nicht vergessen: Mathematik ist was wunderbar Vielfältiges, und dazu gehören die Zahlen dazu, dazu gehört eben auch die Geometrie dazu, und die ist eben mein eigenes Spezialgebiet, was ich auch mit Freude in der Forschung vorantreibe, aber aus dem ich einfach auch sehr, sehr gerne erzähle.
Heinemann: Aber so komplizierte Dinge findet man jetzt nicht im digitalen Adventskalender unter Mathekalender.de?
Ziegler: Nein. Insbesondere sind die Dinge auch zugänglich, wenn man da nicht erst so viel lernen muss, bevor man anfangen kann. Aber es sind harte Nüsse drin, gerade in diesem Kalender, den das Matheon macht, der ja für Oberstufe und für Erwachsene gedacht ist. Da sind harte Nüsse drin, da dürfen sie sich drauf freuen.
Heinemann: Also: Viel Spaß mit den harten Nüssen. Schönen Gruß an die Polytope und die Polyeder und schönen Dank an Professor Günter Ziegler, Mathematiker an der Freien Universität Berlin. Und allen Hörerinnen und Hörern des Deutschlandfunks noch mal die Adresse im Internet: Mathekalender.de. Danke schön nach Berlin!
Ziegler: Ich bedanke mich!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Anmerkung der Redaktion: Die DLF-Mathefrage ist ab 10 Uhr des jeweiligen Sonntags auf der Sonderseite des Deutschlandfunks zu finden. Die Antworten müssen bis zum darauffolgenden Montag, 8 Uhr, an eine extra eingerichtete Emailadresse der Redaktion "Forschung aktuell" eingesandt werden, die wir gleichzeitig mit der Frage veröffentlichen.
Günter Ziegler: Guten Morgen!
Heinemann: Kurz zur Erklärung: Wie funktioniert der digitale Adventskalender?
Ziegler: Den findet man im Internet unter Mathekalender.de, und da gibt es jeden Tag ein Türchen anzuklicken und hinter dem Türchen eine Aufgabe, und dann muss die Aufgabe eigentlich noch an demselben Tag gelöst werden. Das ist jeden Tag wieder spannend. Wer sich dafür anmeldet, der kann dann auch Preise gewinnen. Es ist aber ansonsten eine große fröhliche Mitmachangelegenheit.
Heinemann: Fröhlich?
Ziegler: Ja, fröhlich. Fröhlich ist mir wichtig bei der Mathematik.
Heinemann: Oh, das müssen Sie uns erklären.
Ziegler: Ich meine, für mich ist Mathe unter anderem ein Knobelfach, und das Knobeln macht man deswegen, weil es Spaß macht. Es ist aber eigentlich auch ein sehr künstlerisches Fach: Man kann da alle Arten von Mustern erkennen und untersuchen und finden und sich daran freuen. Und ich glaube, man macht einfach Sachen auch nur gut, die man mit Freude macht, und da gehört auch die Mathematik dazu.
Heinemann: Mit Freude haben Sie vor drei Jahren – und da haben wir ja zuletzt miteinander auch in dieser Sendung gesprochen – das Jahr der Mathematik organisiert. Hat dieses Jahr 2008 den Stellenwert der Mathematik verändert?
Ziegler: Auf der einen Seite muss man solche Sachen natürlich immer mit Bescheidenheit angehen, und ich glaube nicht, dass eine einzelne Aktion wie dieses, wenn auch überaus erfolgreiche, Mathematikjahr das Bild der Mathematik in der Öffentlichkeit, in der Schule und so weiter grundlegend reformiert. Aber wir haben so vieles geschafft und so vieles auch mitgenommen aus dem Mathematikjahr, dass ich da eigentlich schon sehr optimistisch bin. Ich glaube, wir sind sehr viel fröhlicher an der Mathematik dran, mit sehr viel mehr Partnern auch, wir sind sehr viel mehr im Dialog, zum Beispiel auch mit den Schulen, mit den Lehrern, mit den Schülern. Insofern haben wir da große Fortschritte gemacht.
Heinemann: Mal mit den Begriffen des Sports gefragt: Ist Mathematik inzwischen mehr Breitensport geworden, oder eher doch Leistungssport geblieben?
Ziegler: Ich glaube, es ist vermutlich ähnlich wie im Sport, dass das sehr vielfältig ist. Mathe ist ein Riesen-Breitensport und in diesem Adventskalender zum Beispiel hatten wir letztes Jahr, wenn man alle drei Stufen zusammennimmt – es gibt da auch für untere Klassenstufen zwei Kalender, die die Deutsche Mathematikervereinigung betreibt -, 70.000 registrierte Teilnehmer gehabt. Das ist eine Menge für Spitzensport. Also da sind wir mitten im Breitensport drin.
Heinemann: Wir wissen nicht, ob Johann Wolfgang von Goethe gut rechnen konnte, aber für ihn diente die Mathematik zumindest nicht der moralischen Erbauung der Menschheit.
Zitat Johann Wolfgang von Goethe: "Die Mathematik vermag, kein Vorurteil wegzuheben, sie kann den Eigensinn nicht lindern, den Parteigeist nicht beschwichtigen, nichts von allem Sittlichen vermag sie."
Heinemann: Nichts Sittliches, Herr Professor Ziegler. Warum sollten sich Menschen freiwillig, etwa im Advent, mit Mathematik beschäftigen?
Ziegler: ..., weil Goethe Unrecht hat in diesem einen seltenen Fall. Ich glaube, dass wir Mathematik eben auch im Alltag brauchen, um mit dem Alltag umzugehen, um auch wach zu sein, um auch gegen Anfeindungen und Angriffe parat zu sein. Also es gibt so viel Mathematik im Moment, die uns umgibt, und Dinge, wo wir manipuliert werden sollen – ich sage nur so Sachen wie die Kaufempfehlungen von Internetbuchhändlern, so Sachen wie die Daten, die über uns gesammelt werden -, und wenn wir nicht verstehen, was die Leute da machen, was die Leute da eben auch mit mathematischen Prinzipien machen, und wenn wir da nicht selber sozusagen mit unserem Selbstbewusstsein sagen, den Zahlensalat, der uns umgibt, den können wir auch selber mitsortieren, dann sind wir dem heftig ausgeliefert. Adam Riese hat 1522 diese Rechenbücher angefangen zu schreiben, die den Deutschen das Rechnen beigebracht haben. Damals hat er den Deutschen den Dreisatz beigebracht, weil die den auf dem Markt brauchten, um nicht andauernd übern Kopf gehauen zu werden. Diese Art von Selbstbewusstsein, die wir von Adam Riese 1522 haben, die sollten wir uns im Jahr 2011/2012 nicht abkaufen lassen. Wenn dann um uns herum Leute 55 Milliarden Rechenfehler machen, dann müssen wir genauer hinschauen, und dazu gehört schon dazu, einfach fröhlich auch mit Mathematik unterwegs zu sein.
Heinemann: Mit Adam Riese sind wir auch schon in der Schule gelandet, oder in der Pädagogik. Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihren Mathematikunterricht denken?
Ziegler: Der war sehr vielfältig und der war manchmal ganz wunderbar und manchmal ganz furchtbar langweilig. Das gab es alles. Ich erinnere mich aber auch an sehr engagierte Lehrer, und das ist eine sehr schöne Erinnerung eben auch an Mathematikunterricht. Und jetzt, sozusagen zehn Jahre nach Pisa, glaube ich, dass wir da auch auf einem guten Weg sind, eben im Dialog mit den Lehrern die Lehrer zu stärken. Wir haben jetzt auch, letztlich auch in Nachfolge von Mathematik, ja so Projekte wie das Netzwerk Büro-Schule-Hochschule aufgebaut von der Deutschen Mathematikervereinigung. Die Telekomstiftung unterstützt uns ganz wunderbar dabei, das ist einer von den Partnern, die wir gewonnen haben, eben auch mit dem Mathematikjahr. Und wir sind jetzt dabei, ein deutsches Zentrum für Lehrerbildung und Mathematik aufzubauen, eben einfach, um Lehrerfortbildung quer durch Deutschland wieder auf neue Beine zu stellen. Also da tut sich eine ganze Menge genau in diese Richtung.
Heinemann: Und was könnte man im Klassenzimmer noch verbessern?
Ziegler: Ich glaube, sich mehr Zeit nehmen, ist eine Sache, die wichtig ist, wo ich auch weiß, dass die leicht gesagt ist, aber dieser ganze Zeitdruck, unter dem man lernen soll, der ist was ziemlich Furchtbares eigentlich, und wenn man fröhlich und mit Zeit an Mathe herangeht, dann kann das auch Spaß machen. Ich habe mir gerade wieder angehört, wie sie nach den Nachrichten dann noch mal wiederholen, was ich ganz wunderbar finde, und ich glaube, dieses Wiederholen gehört einfach auch zum Lernen dazu, eben auch in der Mathematik, und Wiederholen ist dann nicht für die Doofen, sondern Wiederholen ist genau deswegen, weil wir lernen damit, dass wir Dinge noch mal anders formulieren, noch mal von einer anderen Seite anschauen, und das ist in der Mathematik ganz wichtig.
Heinemann: Das geben wir an unsere Nachrichtenredaktion weiter. – Wir wiederholen jetzt auch noch mal was. Ihr Spezialgebiet sind ja Polytope, und als ich Sie vor drei Jahren in diesem Sender in einem Gespräch um eine Erklärung gebeten habe, da antworteten Sie – mathematisch sicherlich zurecht -, "Polytope sind Polyeder in Räumen beliebiger Dimensionen". Erinnern Sie sich zufällig noch an meine Frage nach dieser Erklärung?
Ziegler: Nein.
Heinemann: Die lautete: "Wie bitte?"
Ziegler: Ich würde es Ihnen jetzt gerne erklären, einfach, um Ihnen einen kleinen Einstieg in diese wunderbare Welt der Geometrie zu geben.
Heinemann: In höchstens zweieinhalb Minuten!
Ziegler: Und das ist in den zweieinhalb Minuten vielleicht gar nicht zu schaffen. Da sollten wir uns noch mal getrennt unterhalten. Aber wir haben jetzt gerade so viel über Zahlensalat geredet; man sollte nicht vergessen: Mathematik ist was wunderbar Vielfältiges, und dazu gehören die Zahlen dazu, dazu gehört eben auch die Geometrie dazu, und die ist eben mein eigenes Spezialgebiet, was ich auch mit Freude in der Forschung vorantreibe, aber aus dem ich einfach auch sehr, sehr gerne erzähle.
Heinemann: Aber so komplizierte Dinge findet man jetzt nicht im digitalen Adventskalender unter Mathekalender.de?
Ziegler: Nein. Insbesondere sind die Dinge auch zugänglich, wenn man da nicht erst so viel lernen muss, bevor man anfangen kann. Aber es sind harte Nüsse drin, gerade in diesem Kalender, den das Matheon macht, der ja für Oberstufe und für Erwachsene gedacht ist. Da sind harte Nüsse drin, da dürfen sie sich drauf freuen.
Heinemann: Also: Viel Spaß mit den harten Nüssen. Schönen Gruß an die Polytope und die Polyeder und schönen Dank an Professor Günter Ziegler, Mathematiker an der Freien Universität Berlin. Und allen Hörerinnen und Hörern des Deutschlandfunks noch mal die Adresse im Internet: Mathekalender.de. Danke schön nach Berlin!
Ziegler: Ich bedanke mich!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Anmerkung der Redaktion: Die DLF-Mathefrage ist ab 10 Uhr des jeweiligen Sonntags auf der Sonderseite des Deutschlandfunks zu finden. Die Antworten müssen bis zum darauffolgenden Montag, 8 Uhr, an eine extra eingerichtete Emailadresse der Redaktion "Forschung aktuell" eingesandt werden, die wir gleichzeitig mit der Frage veröffentlichen.