"Kreml verhöhnt Diplomatie"
EU-Spitze verurteilt russische Angriffswelle - Regierungsgebäude in Kiew getroffen

EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat die jüngsten russischen Drohnen- und Raketenangriffe auf die Ukraine verurteilt. In einer Stellungnahme heißt es, Russland habe Regierungsgebäude und zivile Wohnhäuser gleichermaßen attackiert. Der Kreml verhöhne erneut die Diplomatie, trete das Völkerrecht mit Füßen und töte wahllos.

    Blick von unten auf die Fassade des großen Gebäudes der ukrainischen Regierung, in der obersten Etage schlagen Flammen aus mehreren Fenstern.
    In dem Hauptgebäude der ukrainische Regierung tagt unter anderem das Kabinett. (AFP / HANDOUT)
    EU-Ratspräsident Costa erklärte, Putin spreche von Frieden, intensiviere aber gleichzeitig die Bombardierungen und nehme Regierungsgebäude und Wohnhäuser ins Visier. Die EU-Außenbeauftragte Kallas bezeichnete die Attacken als weitere Eskalation mti der klaren Botschaft: "Russland will keinen Frieden".

    Selenskyj pocht auf Zusagen der "Koalition der Willigen"

    Der Präsident der Ukraine, Selenskyj, drängte erneut auf Konsequenzen für Russland. Er schrieb in Sozialen Medien, die Welt könne "die Kreml-Verbrecher" zwingen, das Töten zu beenden, es brauche nur den politischen Willen. Er forderte, dass alles umgesetzt werde, was bei den Gesprächen der sogenannten Koalition der Willigen in Paris vereinbart wurde. Dabei ging es vor allem um Sicherheitsgarantien für die Ukraine.
    Durch die russischen Luftangriffe war erstmals seit Kriegsbeginn das Hauptgebäude der Regierung in Kiew getroffen worden. Zunächst war nicht klar, ob es gezielt beschossen oder durch herabstürzende Trümmerteile beschädigt wurde.
    In Kiew und anderen Städten starben bei den Angriffen nach Angaben der Militärverwaltung mindestens vier Menschen. Die ukrainische Luftwaffe sprach vom größten russischen Luftangriff seit Kriegsbeginn. Das russische Militär erklärte, man habe ausschließlich militärische Ziele und Transportinfrastruktur angegriffen.

    Ukrainische Angriffe auf russische Druschba-Pipeline

    Die Ukraine wiederum griff nach eigenen Angaben in der russischen Region Brjansk erneut die Ölpipeline Druschba an. Sie sei durch einen Brand schwer beschädigt worden. Über die Leitung werden Ungarn und die Slowakei mit russischem Öl versorgt. Beide Länder sind weiterhin stark von russischem Öl abhängig. Die Ukraine hatte die Pipeline bereits mehrfach attackiert, was zu Unterbrechungen der Lieferungen in die beiden EU-Staaten geführt hat.
    Das russische Verteidigungsministerium erklärte, die Luftabwehr habe in der Nacht 69 ukrainische Drohnen zerstört. In der südlichen Schwarzmeerregion Krasnodar löste ein Drohnenangriff nach Angaben der örtlichen Behörden einen Brand in der Ölraffinerie Ilsky aus.
    Diese Nachricht wurde am 07.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.