
Starmer sagte, die Koalition der Willigen wolle sich mit US-Partnern treffen, um die Sicherheitsgarantien zu konkretisieren. Das Weiße Haus in Washington erklärte, US-Präsident Trump habe den nationalen Sicherheitsrat beauftragt, die Gespräche darüber mit den Europäern zu übernehmen. Trump schloss heute einen Einsatz amerikanischer Bodentruppen in der Ukraine aus, stellte aber Unterstützung etwa aus der Luft in Aussicht. Trump erklärte, er gehe davon aus, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien bereit seien, zur Absicherung eines möglichen Friedens Soldaten in die Ukraine zu schicken.
Die vage formulierte Option einer US-Luftunterstützung kann verschieden verstanden werden: Es könnte sich einfach um die Lieferung weiterer Luftabwehrsysteme handeln oder aber um ein größeres Engagement, bei dem beispielsweise US-Kampfjets eine Art Flugverbotszone sichern.
Pistorius: Deutscher Beitrag muss politisch und militärisch noch festgelegt werden
Bundesverteidigungsminister Pistorius sagte der Nachrichtenagentur dpa, man arbeite gemeinsam mit den Partnern mit Hochdruck an den Details der Sicherheitsgarantien. Der deutsche Beitrag müsse aber noch politisch und militärisch festgelegt werden. Auch Bundeskanzler Merz hatte sich gestern in Washington ausweichend zu einer Bundeswehr-Beteiligung an Friedenstruppen geäußert. Es sei zu früh, um darauf eine endgültige Antwort zu geben, hatte Merz betont.
Neben der "Koalition der Willigen" waren heute auch die 27 Staats- und Regierungschefs der EU zu einer Videokonferenz zusammengekommen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. ARD-Brüssel-Korrespondentin Sabrina Fritz sagte im Deutschlandfunk, es sei auch nach der Videoschalte der EU-Länder noch sehr unscharf, wie die Sicherheitsgarantien für die Ukraine aussehen sollen und welches Land welche Aufgaben übernehmen könnte.
EU-Länder erwägen weitere Sanktionen gegen Russland
Bei den von Starmer und dem französischen Präsidenten Macron geleiteten Video-Beratungen ging es auch darum, wie weiter Druck auf Russland ausgeübt werden kann, etwa mit neuen Sanktionen. Präsident Putin müsse zeigen, dass er bereit sei, ernsthafte Schritte zur Beendigung seiner illegalen Invasion zu unternehmen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Der slowakische Ministerpräsident Fico nannte einen Verzicht auf einen NATO-Beitritt der Ukraine als Bedingung für ein Ende des Krieges. Zudem seien Gespräche über territoriale Veränderungen notwendig, sagte Fico nach dem virtuellen Treffen der EU-Vertreter. Sonst werde man nicht vorankommen. Die ukrainische Führung hatte einen Gebietsverzicht bislang immer abgelehnt.
Weiterführende Informationen
Über die Entwicklungen rund um die Ukraine und die Gespräche in Washington halten wir Sie auch in einem Newsblog auf dem Laufenden.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Knackpunkte der Spitzengespräche in Washington finden Sie hier.
Diese Nachricht wurde am 19.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.