Gaza
Europäische und arabische Staaten beraten in Madrid über Hilfslieferungen - Schweiz prüft Verfahren gegen "Gaza Humanitarian Foundation"

In Madrid beraten Vertreter europäischer und arabischer Staaten über die humanitäre Situation im palästinensischen Gazastreifen. Auf Einladung der spanischen Regierung nehmen 20 Länder sowie internationale Organisationen an der Konferenz teil. In der Schweiz laufen derweil Vorermittlungen gegen eine Stiftung, die im Auftrag der USA Hilfslieferungen im Gazastreifen verteilen soll.

    Albares spricht in ein Mikrofon
    Spaniens Außenminister José Manuel Albares (Virginia Mayo / AP / dpa / Virginia Mayo)
    Das Treffen in Madrid habe zum Ziel, "den Krieg im Gazastreifen zu beenden" und "die Zweistaatenlösung zu verwirklichen", erklärte Spaniens Außenminister Albares im Onlinedienst X. Mit Blick auf die als unzureichend kritisierten Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet forderte Albares im Radiosender "France Info", nicht Israel dürfe entscheiden, wer Essen bekomme und wer nicht. Vielmehr müsse die humanitäre Hilfe "in großen Massen, ungehindert und neutral" in den Gazastreifen gelangen.

    Schweiz prüft Verfahren gegen von USA unterstützte Gaza-Hilfsorganisation

    In der Schweiz laufen Vorermittlungen gegen eine Stiftung, die im Auftrag der USA Hilfslieferungen im Gazastreifen verteilen soll. Es werde geprüft, ob die Aktivitäten der "Gaza Humanitarian Foundation" - kurz GHF - rechtlich untersucht werden müssten, teilte die zuständige Schweizer Aufsichtsbehörde mit. Eine Schweizer Nichtregierungsorganisation hatte eine Überprüfung verlangt. Auch die UNO steht der GHF kritisch gegenüber.
    Der GHF-Plan würde weitere Vertreibungen von Palästinensern erzwingen, warnte UNO-Nothilfekoordinator Fletcher. "Er beschränkt die Hilfe auf nur einen Teil des Gazastreifens, während andere dringende Bedürfnisse unbeachtet bleiben. Er macht die Hilfe von politischen und militärischen Zielen abhängig. Sie macht den Hunger zu einem Druckmittel."

    GHF: "Halten uns strikt an humanitäre Grundsätze"

    Die Organisation, die ihre Arbeit noch in diesem Monat aufnehmen will, erklärte, sie halte sich strikt an die humanitären Grundsätze. Das US-Außenministerium hatte die Gründung der privaten Stiftung Anfang Mai verkündet. International wurde der Plan wegen der vermeintlichen Umgehung der UNO und anderer Hilfsorganisationen kritisiert.
    Am vergangenen Montag waren erstmals nach mehr als elf Wochen israelischer Blockade wieder erste Hilfslieferungen in das Palästinensergebiet gelangt. Allerdings kritisierten die UNO und Hilfsorganisationen, dass viel zu wenig Hilfe ankomme und die Hilfsgüter teils gar nicht verteilt werden könnten.

    Mehr Informationen:

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    Diese Nachricht wurde am 25.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.