Mittwoch, 08. Mai 2024

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Europas Immobilienmärkte
Kaufen, bauen, ausgrenzen

Überall in Europa verbinden sich derzeit mit Wohnen auch hohe Kosten und teils Existenznöte. Der Zugang zu Immobilien wird vielerorts zum Politikum - ob es um Investoren in Lissabons Altstadt geht oder um finnische Ferienhäuser in russischer Hand.

Fünf Reportagen aus fünf Ländern | 01.02.2020
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    Immobilien sind ein Politikum (Jan Bolender)
    Wohnen ist für jeden Menschen existenziell. Allerdings gestaltet sich Wohnen für viele Europäerinnen und Europäer auch als Existenzproblem: Mietpreise steigen an, einigen bleibt keine andere Wahl, als langfristig aus ihrem bisherigen Lebensumfeld fortzuziehen. Neue, erschwingliche Wohnimmobilien sind zudem rar oder erst gar nicht verfügbar. Es handelt sich um ein alltägliches Problem - in ganz Europa.
    Dahinter stecken nicht nur Investoren, die Wohnraum kaufen und teuer vermieten. Die Wohnungsmärkte in den einzelnen europäischen Ländern werden durch gemeinsame politische Beziehungen geprägt. Bei länderübergreifenden Geschichten stellt sich oftmals in einem vermeintlich grenzenlosen Europa die Frage: Wer darf tatsächlich wo leben? Zu welchen Bedingungen? Und wer profitiert davon?
    Die Gesichter Europas gehen auf die Suche nach Antworten.
    Symbolbild eines Holzhauses an den finnischen Schären vor Turku
    Russische Ferienhausbesitzer in Finnland nicht willkommen
    Etwa 5.000 Ferienhäuser in Finnland gehören russischen Staatsbürgern. Die finnische Regierung hat nun den Verkauf an Nicht-EU-Bürger erschwert. Grund war die belastete Beziehung zwischen Finnland und Russland.
    Blick auf die Hauptdurchgangsstraße von Vaduz im Fürstentum Liechtenstein
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    Liechtenstein braucht Arbeitskräfte aus dem Ausland. Doch wohnen dürfen diese im Fürstentum nicht. Die Konsequenz: Täglich pendeln Tausende über die Grenze und verstopfen die wenigen Straßen. Dafür ist der Wohnungsmarkt entspannt.
    Straße mit typischen Häusern im Londoner Stadtteil Ilford
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    Nach dem Brexit-Referendum waren die Immobilienpreise in London gefallen – seit der Parlamentswahl steigen sie wieder. Verunsicherung besteht weiterhin darüber, ob und an welche EU-Bürger britische Hausbesitzer künftig noch vermieten dürfen.

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    Für einheimische Mieter bleiben nur wenige Wohnungen übrig
    Nach Jahren der Krise boomt der Immobilienmarkt in Griechenland wieder - durch Bauaufträge aus dem Ausland. Steuervorteile, Schnäppchen und "Goldene Visa" locken Investoren auch von außerhalb der EU an. Viele Mieter in Athen ächzen dagegen unter steigenden Mietpreisen.
    Jamuna Burry und ihr Mann vor ihrem Haus in Parede
    Portugal will Immobilienkäufer in die Provinz schicken
    Portugal reformiert sein "Goldene Visa"-Programm für Immobilienkäufer. Aufenthaltsgenehmigungen sollen nur noch gegen Investitionen im Landesinneren vergeben werden. Nur wenige Investoren suchen ein neues Zuhause.