
Vielleicht erinnern Sie sich an den Film "Cinema Paradiso"? In dem Film Giuseppe Tornatore geht es um einen gefeierten Filmemacher, der nach Jahren an den Ort seiner Kindheit zurückkehrt. Das lokale Kino spielt dabei eine prägende Rolle. Mit ratterndem Projektor und plüschigen Kinosesseln ist es ist ein Zufluchtsort, ein Raum zum Träumen – gewesen, muss man sagen, denn es steht nicht mehr. Es ist nur noch eine Erinnerung.
Sieben Episoden, sieben Portraits
Diesem besonderen Ort, dem Kino, hat sich auch Daniel Huhn gewidmet. Gemeinsam mit zwei anderen Filmemachern, Stefan Kreis und Benjamin Leers, hat er "Heimatkino-Ruhr" ins Netz gestellt. Sieben Episoden, sieben Portraits, erzählen von Lichtspieltheatern aus der Region.

Teilweise wirken die porträtierten Lichtspielhäuser wie opulente Opernhäuser aus einer vergangenen Zeit. "Die Orte, die wir gefunden haben, die Abspielort für Filme sind, sind auch selbst recht filmisch", sagte Huhn. Deshalb sei es auch der Anspruch gewesen, selbst eine cineastische Erzählweise für die Portraits zu wählen.
Spagat zwischen Kunst und Wirtschaftlichkeit
Die Menschen, die in den Kinos arbeiten, seien Überzeugungstäter. Leidenschaft und Begeisterung seien aus Sicht des Filmemachers aber auch notwendig. Die Betreiber von Lichtspielhäusern müssten schließlich den Spagat zwischen Kunst und Wirtschaftlichkeit schaffen. Die Strategien des Überlebens seien unterschiedlich. Am wichtigsten sei die Bindung an ein Publikum.
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