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Feinstaub
Umweltbundesamt warnt vor hoher Belastung

Das Umweltbundesamt warnt vor hohen Feinstaub-Belastungen in deutschen Städten. Nach seinen Zahlen zeichnet sich schon jetzt ab, dass die Grenzwerte an etlichen Messstellen in diesem Jahr nicht eingehalten werden können. Laut Weltgesundheitsorganisation sterben viele Menschen dadurch früher.

Von Frank Capellan, Hauptstadtstudio | 15.04.2014
    Drei Verkehrsschilder: eines zeigt die Einfahrt in eine Umweltzone an, die zweite nimmt Fahrzeuge mit grüner Umweltplakette davon aus, daneben wird die Geschwindigkeitsbeschränkung 50 angezeigt.
    Um die Feinstaubbelastung in den Städten niedrig zu halten, gelten für viele Einfahrtbeschränkungen (dpa / Roland Weihrauch)
    Berlin, Silbersteinstraße - einer der schmutzigsten Orte in Deutschland. Messungen des Umweltbundesamtes zumindest ergeben, dass die Belastung mit Feinstaub in diesem Jahr schon an 33 Tagen über dem erlaubten Grenzwert lag. 50 Mikogramm pro Kubikmeter Luft sind das Maximum. Nach Brüsseler Vorgaben darf dieser Wert nur an 35 Tagen im Jahr überschritten werden.
    Damit ist für die Kontrolleure klar: Die Grenzwerte der Europäischen Union können 2014 an vielen Orten in Deutschland nicht eingehalten werden. Besonders betroffen ist durch trockenes und warmes Wetter der Osten der Republik. Neben der Silbersteinstraße weisen Messpunkte in Leipzig und Halle seit Jahresbeginn an mehr als 30 Tagen Feinstaubwerte über der zulässigen Grenze aus.
    Die Weltgesundheitsorganisation rechnet vor: Menschen in der Europäischen Union, könnten, bei entsprechend geringerer Luftverschmutzung, durchschnittlich ein Jahr länger leben.
    Marcel Langner, Feinstaubexperte des Umweltbundesamtes, fordert nun eine Ausweitung von Fahrverboten für Lastwagen. Baumaschinen sollten grundsätzlich mit einem Rußfilter ausgestattet werden. Gegenüber der Zeitung "Die Welt" erkennt er allerdings an: Die Umweltzonen in deutschen Städten haben einiges gebracht. Ohne sie wäre die Situation noch deutlich schlechter.