"Wir wissen viel über die Alterungsprozesse von kurzlebigen Tieren, etwa von Mäusen, Taufliegen, Hühnern oder Ringelwürmern. Ich hingegen wollte herausfinden, wie langlebige Tiere altern."
Sagt Kyle Elliott von der kanadischen Universität von Manitoba in Winnipeg. Seine Freilandbeobachtungen machte der Biologe auf Coats Island im Norden der kanadischen Hudson Bay.
"Ich forsche an Dickschnabellummen, die man auch als Pinguine der nördlichen Hemisphäre bezeichnet. Diese Seevögel können zwar fliegen, haben allerdings die höchsten Energiekosten bei dieser Art der Fortbewegung, weil sie primär an das Tauchen angepasst sind. Sie können bis zu 150 Meter tief tauchen. Sie verbringen also viel Zeit unter Wasser."
Dickschnabellummen können ein hohes Alter erreichen. In der von Elliott untersuchten Kolonie gibt es viele Tiere, die 30 Jahre alt sind, einige sind noch älter. Deren exaktes Alter könne er jedoch nur schätzen, da die Langzeitdaten erst 32 Jahre zurückreichen und einige der damals frisch geschlüpften Vögel immer noch leben. Mehr als 200 Tiere haben die kanadischen Forscher in den vergangenen vier Sommern untersucht. Dabei wollten sie herausfinden, wie genau diese Vögel altern.
"Wir wollten die Energiekosten bei den Tauchgängen untersuchen, weil die Vögel dabei manchmal bis zu fünf Minuten die Luft anhalten, was eine große Belastung für den Stoffwechsel und die Muskeln darstellt."
Dazu untersuchten Kyle Elliott und seine Kollegen mithilfe kleiner Messgeräte das Blut der Tiere sowie deren Fortbewegung unter anderem per GPS – also Flugstrecken, Tiefe und Länge von Tauchgängen. Aus diesen Daten errechneten sie anschließend, wie schnell sich die Dickschnabellummen bewegten und wie viel Energie sie dabei verbrauchten. Dabei machten die Forscher eine erstaunliche Entdeckung.
"Zwar haben wir einige altersbedingte körperliche Änderungen gefunden, wie etwa ein Rückgang bei der Sauerstoffsättigung. Das wurde aber durch einen reduzierten Stoffwechsel wieder ausgeglichen. Unter dem Strich konnten wir bei der Leistungsfähigkeit keine Unterschiede zwischen alten und jungen Vögeln ausmachen. Auch die ältesten Tiere tauchten noch genauso wie die jungen."
Bei keiner der älteren Dickschnabellummen konnten die Forscher Anzeichen einer zunehmenden Vergreisung oder einer nachlassenden Kondition beobachten.
"Wir konnten noch nicht einmal nennenswerte Unterschiede hinsichtlich der Leistungsfähigkeit zwischen den ganz alten und den ganz jungen Vögeln finden. Wir vermuten, dass die alten Tiere plötzlich sterben. Eben noch ganz fit und dann kommt es wie bei einem Crash zum plötzlichen Tod, etwa durch einen Schlaganfall oder eine Herzattacke. Sie machen einfach weiter, bis sie unversehens kollabieren."
Kyle Elliott vergleicht dies mit dem Unterschied zwischen einem Auto und einem Flugzeug. Während bei den meisten Tieren ähnlich wie bei einem in die Jahre gekommenen Pkw zunehmend Macken auftreten, seien diese Seevögel wie ein Flugzeug: Diese fliegen solange bis sie abstürzen, Siechtum ausgeschlossen. Damit haben die Forscher erstmals Hinweise auf bislang unbekannte Mechanismen des Alterns gefunden, möglicherweise müssten Daten anderer langlebiger Tiere in der Wildnis überdacht werden.
Mehr zum Thema:
Homepage Jahrestreffen der britischen Gesellschaft für Experimentelle Biologie (SEB)(englisch)
Sagt Kyle Elliott von der kanadischen Universität von Manitoba in Winnipeg. Seine Freilandbeobachtungen machte der Biologe auf Coats Island im Norden der kanadischen Hudson Bay.
"Ich forsche an Dickschnabellummen, die man auch als Pinguine der nördlichen Hemisphäre bezeichnet. Diese Seevögel können zwar fliegen, haben allerdings die höchsten Energiekosten bei dieser Art der Fortbewegung, weil sie primär an das Tauchen angepasst sind. Sie können bis zu 150 Meter tief tauchen. Sie verbringen also viel Zeit unter Wasser."
Dickschnabellummen können ein hohes Alter erreichen. In der von Elliott untersuchten Kolonie gibt es viele Tiere, die 30 Jahre alt sind, einige sind noch älter. Deren exaktes Alter könne er jedoch nur schätzen, da die Langzeitdaten erst 32 Jahre zurückreichen und einige der damals frisch geschlüpften Vögel immer noch leben. Mehr als 200 Tiere haben die kanadischen Forscher in den vergangenen vier Sommern untersucht. Dabei wollten sie herausfinden, wie genau diese Vögel altern.
"Wir wollten die Energiekosten bei den Tauchgängen untersuchen, weil die Vögel dabei manchmal bis zu fünf Minuten die Luft anhalten, was eine große Belastung für den Stoffwechsel und die Muskeln darstellt."
Dazu untersuchten Kyle Elliott und seine Kollegen mithilfe kleiner Messgeräte das Blut der Tiere sowie deren Fortbewegung unter anderem per GPS – also Flugstrecken, Tiefe und Länge von Tauchgängen. Aus diesen Daten errechneten sie anschließend, wie schnell sich die Dickschnabellummen bewegten und wie viel Energie sie dabei verbrauchten. Dabei machten die Forscher eine erstaunliche Entdeckung.
"Zwar haben wir einige altersbedingte körperliche Änderungen gefunden, wie etwa ein Rückgang bei der Sauerstoffsättigung. Das wurde aber durch einen reduzierten Stoffwechsel wieder ausgeglichen. Unter dem Strich konnten wir bei der Leistungsfähigkeit keine Unterschiede zwischen alten und jungen Vögeln ausmachen. Auch die ältesten Tiere tauchten noch genauso wie die jungen."
Bei keiner der älteren Dickschnabellummen konnten die Forscher Anzeichen einer zunehmenden Vergreisung oder einer nachlassenden Kondition beobachten.
"Wir konnten noch nicht einmal nennenswerte Unterschiede hinsichtlich der Leistungsfähigkeit zwischen den ganz alten und den ganz jungen Vögeln finden. Wir vermuten, dass die alten Tiere plötzlich sterben. Eben noch ganz fit und dann kommt es wie bei einem Crash zum plötzlichen Tod, etwa durch einen Schlaganfall oder eine Herzattacke. Sie machen einfach weiter, bis sie unversehens kollabieren."
Kyle Elliott vergleicht dies mit dem Unterschied zwischen einem Auto und einem Flugzeug. Während bei den meisten Tieren ähnlich wie bei einem in die Jahre gekommenen Pkw zunehmend Macken auftreten, seien diese Seevögel wie ein Flugzeug: Diese fliegen solange bis sie abstürzen, Siechtum ausgeschlossen. Damit haben die Forscher erstmals Hinweise auf bislang unbekannte Mechanismen des Alterns gefunden, möglicherweise müssten Daten anderer langlebiger Tiere in der Wildnis überdacht werden.
Homepage Jahrestreffen der britischen Gesellschaft für Experimentelle Biologie (SEB)(englisch)