Verhältnismäßig wenige der damals jüngeren Komponisten begeisterten sich in Deutschland offen für den Nationalsozialismus. Beispielsweise Gottfried Müller (1914–1993), der Hitler einige Werke widmete und dessen Worte vertonte.
Karl Höller (1907–1987) changierte zwischen Bewunderung und Ablehnung; auf seinen NSDAP-Beitritt 1942 folgte die außerordentliche Professur.
Gemeinsam ist ihnen, zusammen mit weiteren Künstlern auf der sogenannten „Gottbegnadeten-Liste“ zu stehen, die das Reichspropagandaministerium 1944 aus früheren Listen zusammen stellte.
Wandel als Angebot zu vergessen
Nach dem Ende von Weltkrieg und NS-Diktatur mussten die sich noch eben Bevorzugten veränderten gesellschaftlichen Verhältnissen stellen. Im Normalfall überlebten sie im Hochschulbetrieb. Manche Karriere setzte sich einfach fort und die Vergangenheit verschwand aus den Biographien.
Ästhetisch wurden sie von einer neuen Generation radikaler Avantgardisten verdrängt. Ottmar Gerster (1897–1969) etablierte sich in der frühen DDR erneut zum linientreuen Vorzeigekomponisten.