Dienstag, 23. April 2024

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Francesco Geminiani
Genialer Exzentriker

Er war Komponist, Geigenvirtuose, reisender Künstler und Kunsthändler, Musikschriftsteller und Musikwissenschaftler. Francesco Geminiani hatte es in Großbritannien, neben Corelli und Händel weit gebracht. Das Beste aus seinen irrwitzigen Concerti grossi hat Concerto Köln nun veröffentlicht.

Am Mikrofon: Christiane Lehnigk | 04.11.2019
    Das Ensemble Concerto Köln steht im Halbkreis um das Cembalo, die Musikerinnen und Musiker halten ihre Instrumente in der Hand, sie tragen schwarze Kleidung und schauen in die Kamera
    Das Ensemble Concerto Köln hat zusammen mit der Geigerin Midori Seiler für die letzte Koproduktion mit dem Deutschlandfunk in diesem Jahr einen OPUS Klassik-Preis verliehen bekommen. (Harald Hoffmann)
    Das im Rheinland beheimatete Originalklang-Ensemble Concerto Köln hat in seiner über 30-Jährigen Geschichte schon so manch interessanten Schatz gehoben, aber bei der Beschäftigung mit den Concerti grossi von Francesco Geminiani war man sich einig: er gehört zu den bedeutendsten Komponisten seiner Zeit.
    Sein sehr persönlicher Stil, seine Vielseitigkeit, die besondere Harmonik und die hinterlassenen spieltechnischen und interpretatorischen Anweisungen machten die Beschäftigung mit seinen Werken zu einer besonderen Herausforderung.
    Auch hat Geminiani, der vor allem in Großbritannien Karriere machte, viele seiner Kompositionen später noch einmal sehr raffiniert bearbeitet und neu koloriert. Seine originellen musikalischen Einfälle und Instrumentierungen, sein kreativer, unorthodoxer Umgang mit dem Genre Concerto grosso machen ihn zu einem Exzentriker, hinter dem Corelli oder Händel fast schon etwas blass wirken.
    Concerto Köln hat jetzt in Koproduktion mit dem Deutschlandfunk und Berlin Classics / Edel Kultur die schönsten Concerti grossi und Bearbeitungen von Geminiani herausgebracht, seine "Quintessenz".
    Francesco Geminiani
    Quinta Essentia
    Concerti grossi aus op. 2 - op. 6
    Concerto Köln
    Konzertmeisterin: Mayumi Hirasaki
    Aufnahme vom April 2019 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal