Sie sind professioneller geworden, sie lassen sich gut bezahlen, und Frauen haben es in ihren Kreisen immer noch schwer. Die Aufsichtsräte der 30 DAX-Unternehmen stehen unter dem Druck der EU und des deutschen Gremiums für gute Unternehmensführung, für mehr Vielfalt zu sorgen:
"Dafür reichen die gerade in Deutschland so gerne für die Suche nach geeigneten Kandidaten genutzten Old-Boys-Networks in aller Regel nicht aus."
Sagt Jella Benner-Heinacher, die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Aktionärsvereinigung DSW. Die Netzwerke der alten Herren werden also aufgebrochen.
"Daran wird deutlich, dass Diversity in den Aufsichtsräten Einzug gehalten hat. Die Zeiten, in denen im Zuge einer Art "Deutschland AG reloaded" die früher beherrschenden Bank- und Versicherungsvertreter einfach hin und her geschoben wurden, scheint sich dem Ende zuzuneigen."
Die Bank der Anteilseigner in den Kontrollgremien der 30 DAX-Unternehmen umfasst 250 Mandate. 39 davon werden von Frauen gehalten. Das sind zwar nur 18 Prozent. Aber voriges Jahr waren es nur 14,5 Prozent. Die Arbeitnehmer sind frauenfreundlicher. Dort liegt der Frauenanteil mit 26,1 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den Kapitalvertretern. Es tut sich also was, aber die Männer lassen dennoch nur schwer von der Macht:
"Entscheidender ist, wer den Gremien vorsitzt, respektive in den wichtigen Ausschüssen vertreten ist und damit an den Schaltstellen der Macht sitzt."
Aber in diesen Schlüsselpositionen liegt der Frauenanteil nur bei gut zwölf Prozent.
Ein Aufsichtsratsvorsitz wie der von Siemens dürfte zumal in turbulenter Zeit ein Vollzeitjob sein, meint die DSW. So fallen Räte auf, die sich dennoch mehr zutrauen, mehrere Mandate annehmen. Ulrich Lehner gilt als der mächtigste Aufsichtsrat. Er sitzt dem Kontrollgremium von ThyssenKrupp und Deutscher Telekom vor, ist zudem Mitglied bei E.On. Der frühere Bayer-Chef Werner Wenning hält Rang zwei: Oberkontrolleur bei E.ON und Bayer, zudem seit kurzem stellvertretender Vorsitzender des Siemens-Aufsichtsrates.
Die Herren mag die Macht locken. Vielleicht auch das Geld. Sie werden allen in allem gut bezahlt. Christiane Hölz, die Vergütungsexpertin der DSW:
"Die 30 DAX-Gesellschaften überwiesen für das Geschäftsjahr 2012 insgesamt 74,8 Millionen Euro an ihre Kontrolleure. Die Gesamtvergütung ist damit erneut deutlich angestiegen, und zwar um plus 7,4 Prozent. Sie übertrifft nunmehr klar das Mehrjahreshoch aus dem Jahr 2007. Seit dem Tief in 2009 geht es mit der Aufsichtsrat-Vergütung kontinuierlich bergauf."
Am höchsten sind die Aufsichtsratsvergütungen bei Volkswagen. Chefkontrolleur Ferdinand Piech bekommt 1,1 Millionen Euro, das Dreifache dessen, was die Bundeskanzlerin verdient.
"Dafür reichen die gerade in Deutschland so gerne für die Suche nach geeigneten Kandidaten genutzten Old-Boys-Networks in aller Regel nicht aus."
Sagt Jella Benner-Heinacher, die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Aktionärsvereinigung DSW. Die Netzwerke der alten Herren werden also aufgebrochen.
"Daran wird deutlich, dass Diversity in den Aufsichtsräten Einzug gehalten hat. Die Zeiten, in denen im Zuge einer Art "Deutschland AG reloaded" die früher beherrschenden Bank- und Versicherungsvertreter einfach hin und her geschoben wurden, scheint sich dem Ende zuzuneigen."
Die Bank der Anteilseigner in den Kontrollgremien der 30 DAX-Unternehmen umfasst 250 Mandate. 39 davon werden von Frauen gehalten. Das sind zwar nur 18 Prozent. Aber voriges Jahr waren es nur 14,5 Prozent. Die Arbeitnehmer sind frauenfreundlicher. Dort liegt der Frauenanteil mit 26,1 Prozent fast doppelt so hoch wie bei den Kapitalvertretern. Es tut sich also was, aber die Männer lassen dennoch nur schwer von der Macht:
"Entscheidender ist, wer den Gremien vorsitzt, respektive in den wichtigen Ausschüssen vertreten ist und damit an den Schaltstellen der Macht sitzt."
Aber in diesen Schlüsselpositionen liegt der Frauenanteil nur bei gut zwölf Prozent.
Ein Aufsichtsratsvorsitz wie der von Siemens dürfte zumal in turbulenter Zeit ein Vollzeitjob sein, meint die DSW. So fallen Räte auf, die sich dennoch mehr zutrauen, mehrere Mandate annehmen. Ulrich Lehner gilt als der mächtigste Aufsichtsrat. Er sitzt dem Kontrollgremium von ThyssenKrupp und Deutscher Telekom vor, ist zudem Mitglied bei E.On. Der frühere Bayer-Chef Werner Wenning hält Rang zwei: Oberkontrolleur bei E.ON und Bayer, zudem seit kurzem stellvertretender Vorsitzender des Siemens-Aufsichtsrates.
Die Herren mag die Macht locken. Vielleicht auch das Geld. Sie werden allen in allem gut bezahlt. Christiane Hölz, die Vergütungsexpertin der DSW:
"Die 30 DAX-Gesellschaften überwiesen für das Geschäftsjahr 2012 insgesamt 74,8 Millionen Euro an ihre Kontrolleure. Die Gesamtvergütung ist damit erneut deutlich angestiegen, und zwar um plus 7,4 Prozent. Sie übertrifft nunmehr klar das Mehrjahreshoch aus dem Jahr 2007. Seit dem Tief in 2009 geht es mit der Aufsichtsrat-Vergütung kontinuierlich bergauf."
Am höchsten sind die Aufsichtsratsvergütungen bei Volkswagen. Chefkontrolleur Ferdinand Piech bekommt 1,1 Millionen Euro, das Dreifache dessen, was die Bundeskanzlerin verdient.