
Der Stiftungsrat erklärte in Frankfurt am Main, Schlögel habe die Kultur- und Zeitgeschichte Russlands und Osteuropas neu erzählt, indem er empirische Geschichtsschreibung mit persönlichen Erfahrungen verbinde. Mit Werken wie „Terror und Traum“ oder „Das sowjetische Jahrhundert“ habe der Historiker Maßstäbe für eine lebendige Geschichtsschreibung gesetzt.
Zudem habe Schlögel als einer der Ersten vor der aggressiven Expansionspolitik des russischen Präsidenten Putin gewarnt. Seine Mahnung lautete, ohne eine freie Ukraine könne es keinen Frieden in Europa geben.
Schlögel wurde 1948 in Hawangen im Allgäu geboren. 1966 reiste er erstmals in die Sowjetunion, 1968 erlebte er den Prager Frühling persönlich.
Mit dem Preis gewürdigt werden Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Die Auszeichnung ist mit 25.000 Euro dotiert. Im vergangenen Jahr ging sie an die US-Historikerin Anne Applebaum.
Diese Nachricht wurde am 29.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.