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Fußball
Deutsche Fanszenen beenden Dialog mit DFB und DFL

Der Zusammenschluss der Fanszenen in Deutschland hat den Dialog mit dem DFB und der DFL aufgekündigt. Sie warfen den Fußballverbänden fehlende Transparenz, Fehlentwicklungen im Umgang mit Fans und "mangelnde Wertschätzung der Basis in den Stadien" vor. Auch die Sommermärchen-Affäre wurde explizit erwähnt.

Von Klaas Reese | 21.08.2018
    Proteste von Fans gegen den DFB, hier beim FC Augsburg
    Proteste von Fans gegen den DFB, hier beim FC Augsburg (imago sportfotodienst)
    Ein Zusammenschluss deutscher Fanszenen hat den Dialog mit dem Deutschen Fußball Bund und der Deutschen Fußball Liga für beendet erklärt.
    Nachdem am vergangenen Wochenende bei vielen Fußballspielen im DFB-Pokal Banner mit der Aufschrift "DFB, DFL und Co. - ihr werdet von uns hören!" gezeigt wurden, veröffentlichten die Fans jetzt ein Statement in dem sie den Fußballverbänden fehlende Transparenz, Fehlentwicklungen im Umgang mit Fans und in der Organisation der Fußballigen und "mangelnde Wertschätzung der Basis in den Stadien" vor.
    Causa Beckenbauer speziell erwähnt
    Im letzten Absatz der Erklärung kündigt der Zusammenschluss verschiedener Fangruppenverschärfte Proteste in den Stadien an: "Wir sind weiterhin bis in die Haarspitzen motiviert, uns für die Grundwerte des Fußballs und gegen eine weitere Entfremdung des Fußballs durch Korruption, Gutsherrenmachenschaften und Kommerzialisierung einzutreten." Ganz speziell wird auch die "mangelnde Aufklärung der Causa Beckenbauer in Zusammenhang mit den Beckenbauer-Millionen" in der Stellungnahme kritisiert.
    DFB und DFL waren nach heftigen Protesten in den Stadien vor einem Jahr auf die Fußballfanszene zugegangen und hatte durch zwei Standpunktgespräche Dialogbereitschaft signalisiert. Die anfängliche Euphorie war auf Seiten der Fans schnell verflogen, nachdem in Liga 3 Spiele am Montagabend angesetzt wurden und eine Aufstiegsregelung getroffen wurde, die einem Zitat "Glücksspiel" gleiche. DFL und DFB wollen sich nach Informationen der ARD-Sportschau schriftlich zum aufgekündigten Dialog äußern.