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Fußball im Iran
"Frauen haben keinen Zugang zu den Stadien"

Vor der Fußball-WM in Russland gab es Öffnungssignale aus dem Iran. Vereinzelt durften sich Frauen Fußballspiele im Stadion ansehen. Das sei aber wieder passé, sagt Farid Ashrafian, Sportjournalist bei der Deutschen Welle. Auch die Freizügigkeit im Jubel über die eigene Mannschaft sei vorbei.

Farid Ashrafian im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Männer und Frauen feiern am 16. Juni 2018 gemeinsam in Teheran den Sieg der iranischen Mannschaft über Marokko im WM-Vorrundenspiel
    Männer und Frauen feiern am 16. Juni 2018 gemeinsam in Teheran den Sieg der iranischen Mannschaft über Marokko im WM-Vorrundenspiel (imago stock&people)
    "Es ist alles beim Alten geblieben. Die Hardliner im iranischen Regime haben sich durchgesetzt", erklärt Farid Ashrafian, "so dass die Frauen nach wie vor keinen Zugang zu den Stadien haben. Das wird zum Auftakt der iranischen Topliga auch so sein, obwohl das nicht im Einklang steht mit dem iranischen Grundgesetz.
    Menge nicht kontrollierbar
    Auch die Offenheit wärend der spontanen Feiern nach den WM-Spielen der eigenen Mannschaft sei nur kurfritig gewesen, sagt Ashrafian: "Während der erfolgreichen Auftritte bei der WM feierten hunderttausende Männer und Frauen auf den Straßen. Diese Menge war für den Staat nicht kontrollierbar, so dass getanzt wurde, gefeiert wurde.
    So dass Frauen sich ihrer Schleierpflicht entzogen haben, den Schleier weggeworfen haben, ganz fröhlich mit allen anderen gefeiert haben. Aber das war nur im Kontext von den Spielen möglich. Das hat sich dann am nächsten Tag beruhigt.
    Ausreisesperre für Schäfer
    Das Bild feiernder iranischer Frauen in den Stadien in Russland wurde im Iran zensiert, erzählt Ashrafian. Und berichtet über die grundsätzlichen Schwierigkeiten im Land: Trainer Winfried Schäfer habe kurzfristig nicht ausreisen dürfen, weil er einerseits von seinem Verein in Teheran noch nicht bezahlt worden sei, andererseits aber schon Steuern hätte zahlen sollen.
    Hintergrund dessen sind auch die finanziellen Probleme im Land. Die US-Sanktionen behindern Zahlungen an ausländische Spieler und Trainer.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.