
Beide Missionen befinden sich, wie es heißt, im Lagrange-Punkt 2. Der liegt – genau von der Sonne weg gerichtet – anderthalb Millionen Kilometer von der Erde entfernt.
Doch Gaia und James Webb blicken nicht etwa Seite an Seite in das Universum. Beide laufen auf sehr weiten Bahnen um den Lagrange-Punkt herum. Gaia zeichnet eine Art Rosettenmuster nach, James Webb dagegen zieht alle sechs Monate eine große Ellipse um den Lagrange-Punkt.
Als sich die Gelegenheit zum Foto bot, waren beide Satelliten eine Million Kilometer voneinander entfernt. James Webb bleibt auf den Fotos daher einfach ein Punkt. Trotzdem hat sich das Gaia-Team über den Schnappschuss vom kosmischen „Kollegen“ sehr gefreut.
Über sechs Meter großer Spiegel
Tatsächlich wird es von James Webb keine besseren Bilder geben. Das Weltraumteleskop macht ab Sommer sicher grandiose Fotos von Nebeln, Sternhaufen und Galaxien. Aber es gibt keinen Satelliten, der Webb so nah kommt, dass man die ganze Schönheit dieses Instruments erkennen könnte. Dabei muss der Anblick geradezu betörend sein:
Der über sechs Meter große Spiegel glitzert golden, darüber erstrecken sich drei Arme und der Sekundärspiegel. Die gesamte Struktur schwebt auf einem Sonnenschirm so groß wie ein Tennisplatz – es muss aussehen, als eile James Webb auf einem fliegenden Teppich durch das All.