
Das gefährde die Wasser- und Ernährungssicherheit von mehr als 600 Millionen Menschen, für die das Ganges-Einzugsgebiet auf dem indischen Subkontinent lebenswichtig sei. Die Gründe für die Wasserknappheit seien vielfältig: "Die beobachteten Veränderungen des Abflusses hängen mit den Klimaveränderungen und Eingriffen der Menschen zusammen", heißt es.
Untersuchungen umspannen 1.300 Jahre
Das Team rekonstruierte aus Klimamodellen die Wassermengen des Flusses der vergangenen 1.300 Jahre. Demnach fielen die Folgen von Trockenheit seit den 1990er Jahren um 76 Prozent intensiver aus als etwa bei einer Dürre im 16. Jahrhundert - dem nächststärksten Vergleichswert.
Besonders niedrige Wasserstände am mittleren und unteren Lauf des Ganges seien etwa zwischen 2015 und 2017 registriert worden. Dadurch seien die Trinkwasserversorgung, die Stromerzeugung, Bewässerung und Schifffahrt beeinträchtigt und die Probleme der Grundwasserspeicher vergrößert worden. Über 120 Millionen Menschen seien betroffen gewesen.
Sommermonsun schwächt ab
Die Abschwächung des Sommermonsuns, die auf die Erwärmung des Indischen Ozeans sowie auf menschengemachte Schadstoffemissionen zurückzuführen sei, trugen demnach zum Rückgang der Abflussmenge bei. Auch eine verstärkte Grundwasserentnahme habe Anteil daran, schreibt die Autoren-Gruppe.
Der mehr als 2.500 Kilometer lange Ganges entspringt im Himalaya, durchfließt größtenteils indisches Territorium und mündet im Golf von Bengalen. Dabei fließt er durch eine der fruchtbarsten und am dichtesten besiedelten Regionen der Welt. Der Strom wird von den Hindus als heilig verehrt. Er hat außerdem eine tiefgreifende kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung für Millionen von Menschen in Indien, Nepal und Bangladesch.
Diese Nachricht wurde am 23.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.