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Gaza-Krise
Israel bestätigt fünftägige Feuerpause

Nach den neuen israelischen Angriffen auf Ziele im Gazastreifen hat sich die Lage offenbar beruhigt. Nach Angaben der ägyptischen Vermittler sollen sich die Konfliktparteien auf eine fünftägige Feuerpause verständigt haben. Nach der radikal-islamischen Hamas hat das jetzt auch Israel bestätigt.

    Ein Palästinenser untersucht die Schäden durch israelische Angriffe in der Stadt Rafah, während er an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen entlang läuft.
    Israelis und Palästinenser wollen die Waffen offenbar noch fünf weitere Tagen schweigen lassen. (AFP / Said Khatib)
    "Wir haben die Verlängerung der Waffenruhe angenommen", sagte ein hoher israelischer Regierungsbeamter der Nachrichtenagentur dpa. Kurz vor Ablauf der Frist in der Nacht hatte der palästinensische Delegationsleiter Assam al-Ahmed auf einer Pressekonferenz mitgeteilt, dass die Waffen weitere fünf Tage ruhen sollen.
    Auch Ägypten, das in dem Konflikt vermittelt, und die radikal-islamische Hamas bestätigten die Einigung. Ein hochrangiges Mitglied der Palästinenserorganisation erklärte, die Frist solle weitere Beratungen über eine dauerhafte Waffenruhe ermöglichen. Medienberichten zufolge hatte Ägypten intensiven Druck auf die Palästinenser ausgeübt, damit diese die Verhandlungen nicht abbrechen.
    Waffenruhe hält seit dem Morgen offenbar
    Kurz vor Ablauf der bisherigen, dreitägigen Feuerpause um 23.00 Uhr unserer Zeit hatten militante Palästinenser nach israelischer Darstellung erneut Raketen auf Israel gefeuert. Die Armee schrieb auf Twitter, Terroristen hätten acht Raketen aus Gaza abgefeuert. Die Hamas erklärte, sie sei für diese Aktion nicht verantwortlich und beschuldigte Israel, die Waffenruhe verletzt zu haben.
    Last night, Gaza terrorists fired 8 rockets at Israel.— IDF (@IDFSpokesperson) 14. August 2014
    Die israelische Armee hatte als Reaktion auf den angeblichen Raketenbeschuss der Hamas erneut Ziele im Gazastreifen angegriffen. Palästinensische Behörden erklärten, es seien lediglich unbebaute Gebiete getroffen worden. Es habe keine Verletzten gegeben. Seit den frühen Morgenstunden wurden keine Verstöße mehr gegen die Waffenruhe berichtet. Einer israelischen Militärsprecherin zufolge erfolge nach dem letzten Angriff der Armee kein Raketenbeschuss mehr aus dem Gazastreifen.
    Hamas-Mitglied: "in vielen Punkten Einigkeit"
    US-Präsident Barack Obama forderte in einem Telefongespräch mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine dauerhafte Waffenruhe. Außerdem bekräftigte er die Unterstützung der USA für die ägyptischen Vermittlungsversuche. Eine Einigung müsse die Sicherheit Israels gewähren und die humanitäre Krise im Gazastreifen berücksichtigen, hieß es.
    Bei den Verhandlungen gibt es weiterhin zwei Hauptstreitpunkte: die Entwaffnung der Hamas und die Aufhebung der israelischen Blockade des Gazastreifens. Der palästinensische Delegationsleiter al-Ahmed erklärte nach den jüngsten Gesprächen, dass mit Blick auf die Beendigung Gaza-Blockade "in vielen Punkten Einigkeit" erzielt worden sei.
    (tj/bor)