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Geiselhaft
USA melden Journalisten-Freilassung

Die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahe stehende al-Nusra-Front hat nach Angaben der US-Regierung einen seit gut zwei Jahren in Syrien festgehaltenen Amerikaner freigelassen. Laut Außenminister Kerry wurde dabei "jedes diplomatische und militärische Werkzeug" benutzt.

    US-Außenminister John Kerry erwarten schwere Verhandlungen in Kairo.
    US-Außenminister John Kerry. (picture alliance / dpa)
    In Syrien ist laut US-Außenminister John Kerry der 2012 entführte Journalist Peter Theo Curtis freigelassen worden. Der in Katar ansässige TV-Sender Al-Dschasira hatte zuvor berichtet, die Freilassung sei unter Vermittlung des Emirats geschehen. Curtis sei einem Vertreter der Vereinten Nationen übergeben worden.
    Ein Lebenszeichen von Curtis habe es Ende Juni gegeben, als er in einem Video eine vorgefertigte Stellungnahme abgelesen habe, berichtete Al-Dschasira weiter. Demnach stellte er sich in dem Video als Journalist aus Boston im US-Bundesstaat Massachusetts vor.
    Nach Schätzung des in den USA ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten werden in Syrien etwa 20 Journalisten vermisst. Es wird vermutet, dass viele davon sich in der Gewalt der Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) befinden. Diese hatte vor wenigen Tagen ein Video veröffentlicht, dass die Enthauptung des amerikanischen Journalisten James Foley zeigt. Außerdem drohte der "IS" mit der Tötung eines weiteren Reporters, den die Organisation gefangen hält.
    Bericht: Deutscher freigekauft
    Nach rund einem Jahr Gefangenschaft in Syrien soll auch ein 27-jähriger Mann aus Brandenburg aus der Geiselhaft der "IS" freigekommen sein. Der Mann sei bereits im Juni für eine "substanzielle Gegenleistung" entlassen worden, wie die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet. Das Auswärtige Amt wollte dies weder bestätigen noch dementieren.
    Laut der Zeitung wurde der Brandenburger im Juni 2013 in Syrien von den Extremisten verschleppt. Er habe sehr naiv gehandelt und den Wunsch verspürt, in dem Bürgerkriegsland als humanitärer Helfer aktiv zu werden, hieß es demnach aus Ermittlerkreisen. Im Frühjahr 2014 erhielt die Familie des Brandenburgers dem Bericht zufolge per E-Mail ein Video, in dem der Verschleppte zu sehen war und eine Lösegeldforderung gestellt wurde.
    (bor/fun)