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Geschickte PR mit Stern und Gas
Hubbles Adventskranz

Auch die PR-Abteilungen der Raumfahrtagenturen und Sternwarten wissen, wie sich mit etwas weihnachtlicher Stimmung Aufsehen erregen lässt. Und so hat das Team das Hubble-Weltraumteleskops ein Bild veröffentlicht, das einen kosmischen Adventskranz mit funkelnden Lichtern zeigen soll.

Von Dirk Lorenzen |
Stern RS Puppis
Kosmischer Adventskranz: der Stern RS Puppis aufgenommen vom Hubble-Weltraumteleskop (imago / ZUMA Press)
Ob man das für Kitsch hält oder nicht: Tatsächlich ist die Aufnahme des Riesensterns RS Puppis sehr eindrucksvoll. Er leuchtet im Sternbild Achterdeck des Schiffes. Von Mitteleuropa aus gesehen klettert er allenfalls ganz knapp über den Südhorizont.
RS Puppis befindet sich am Himmel ein gutes Stück links unterhalb des Großen Hundes. Wirklich gut ist er erst aus tropischen Breiten zu sehen - oder eben mit einem Teleskop in der Umlaufbahn. Dieser Stern hat knapp zehnmal so viel Masse wie die Sonne und leuchtet etwa 20.000-mal heller als unser Stern. Er nähert sich seinem Lebensende und hat sich zu einem Cepheiden aufgebläht.
Ein perfekter Schmuck für die Milchstraße
RS Puppis pulsiert mit einer Periode von sechs Wochen. Im Minimum ist sein Durchmesser 160-mal größer als der der Sonne - bei voller Ausdehnung ist er sogar 210-mal größer. Stünde RS Puppis an der Stelle der Sonne, so würde er bis zur Erdbahn heran reichen.
Beim Pulsieren verliert der rund 6.000 Lichtjahre entfernte Stern immer wieder Teile seiner Gas- und Staubhülle. Die einzelnen Schichten winden sich in der Tat wie ein Kranz um ihn herum, wunderbar erleuchtet vom gleißenden Licht des Sterns im Zentrum. Ein perfekter Schmuck für die Milchstraße – nicht nur zu Weihnachten.