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Griechenland
"Regierung muss harten Sparkurs verlassen"

Der Ökonom Gustav Horn hat den wirtschaftspolitischen Kurs Deutschlands in der Griechenland-Krise kritisiert. Die Bundesregierung müsse anerkennen, "dass der gescheitert ist, wenn man einem Land ein Viertel seines Wohlstands nimmt", sagt Horn im DLF. Griechenland müsse nun seine Investitionen erhöhen.

Gustav Horn im Gespräch mit Jürgen Zurheide | 07.02.2015
    Gustav A. Horn, Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung, aufgenommen am 10.05.2012 während der ZDF-Talksendung "Maybrit Illner" zum Thema: "Wer sparen will, wird abgestraft - wählt Europa lieber neue Schulden?"
    Gustav A. Horn, Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (picture alliance / dpa / Karlheinz Schindler)
    Es bedürfe nur eines geringen Wachstums, damit Griechenlands Schuldenstandsquote sinke, sagte Gustav Horn, Leiter des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung, im DLF. Hierfür müsse die griechische Regierung ihre Investitionen erhöhen und die Binnennachfrage stärken. Dies sei der bessere Weg im Vergleich zu einem Schuldenschnitt, der Steuerzahler in Europa Geld koste, die Märkte verunsichere und Nachahmer nach sich ziehe.
    Voraussetzung für mehr Investitionen sei allerdings, dass die griechische Regierung den harten Sparkurs verlasse, betonte Horn: "Gerade, wenn man einen Schuldenschnitt vermeiden will, muss es in der Finanzpolitik einen Kurswechsel geben." Den müsse auch Deutschland zulassen.
    Das vollständige Interview können Sie mindestens fünf Monate lang in unserem Audio-on-demand-Player nachhören.