
NATO-Generalsekretär Rutte verurteilte die russischen Luftangriffe. Er sprach von einer schrecklichen Attacke, bei der unschuldige Zivilisten und zivile Infrastruktur getroffen worden seien. Dies zeige, dass die russische Führung alles unternehme, um sich im Krieg in eine vorteilhafte Situation zu bringen. Die Angriffe bewiesen erneut, dass man gegenüber Russland nicht naiv sein dürfe. Nach ukrainischen Angaben waren in der vergangenen Nacht mindestens 15 Menschen getötet und rund 50 verletzt worden. 100 Gebäude wurden beschädigt, darunter auch die EU-Vertretung in Kiew. Ratspräsident Costa bezeichnete dies als vorsätzlich, Kommissionspräsidentin von der Leyen äußerte sich "empört". Die Außenbeauftragte Kallas bestellte den russischen EU-Gesandten ein. Das russische Verteidigungsministerium erklärte hingegen, es seien lediglich militärisch-industrielle Einrichtungen und Militärflugplätze attackiert worden.
Der britische Premier Starmer nannte die Angriffe sinnlos und forderte ein Ende des Blutvergießens. Auch EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen zeigte sich "empört". Russland töte blindlings Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder und nehme sogar die Europäische Union ins Visier. Ratspräsident Costa bezeichnete den Angriff auf ein Gebäude der EU-Vertretung in Kiew als vorsätzlich. Man werde sich davon aber nicht einschüchtern lassen. Die Außenbeauftragte Kallas teilte mit, der russische Gesandte in Brüssel werde einbestellt.
Russische Angriffe in mehreren Landesteilen
Die Ukraine war in der Nacht erneut massiv von der russischen Armee angegriffen worden. Beschuss vor allem auf kritische Infrastruktur wurde aus mehreren weiteren Regionen des Landes gemeldet. Demnach wurden mehrere Energieanlagen getroffen. In der Region Winnyzja im Zentrum der Ukraine waren 60.000 Haushalte ohne Strom.
In Russland gab es laut Verteidigungsministerium ukrainische Drohnenangriffe. Über sieben Regionen des Landes seien mehr als 100 der Fluggeräte abgeschossen worden, hieß es. Über mögliche Opfer oder Schäden gab es zunächst keine Angaben. Die ukrainische Armee erklärte, sie habe unter anderem zwei russische Ölraffinerien angegriffen.
Ukraine-Delegation soll in den New York über US-Sicherheitsgarantien sprechen
Morgen soll es erneut Gespräche zwischen der Ukraine und den USA geben. Präsident Selenskyj entsendet dafür seine Chefunterhändler nach Washington. Präsidialamtschef Jermak und Ex-Verteidigungsminister Umjerow sollen in New York Vertreter von US-Präsident Trump treffen, kündigte Selenskyj in einer Videoansprache in Kiew an. Unter anderem soll es um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gehen. Trumps Nahost- und Russlandunterhändler Witkoff bestätigte die Zusammenkunft.
Selenskyj warf Moskau vor, nicht verhandlungsbereit zu sein und damit ein Trump gegebenes Versprechen zu brechen. Bei den Sicherheitsgarantien geht es darum, die Ukraine nach einem Ende des Kriegs vor einer erneuten russischen Aggression zu schützen. Die USA signalisierten zuletzt ihre Bereitschaft, sich an Sicherheitsgarantien zu beteiligen, die militärische Hauptlast solle aber bei den Europäern liegen. Russland lehnt Truppen aus NATO-Ländern in der Ukraine ab.
Diese Nachricht wurde am 28.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.