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Gutachter prüfen verdächtige Doktorarbeiten an der Uni Würzburg

Ende Juli wird sich zeigen, ob sich die Anschuldigungen gegen die Uni Würzburg bewahrheiten. Einem ehemaligen Institutsleiter wird vorgeworfen, komplette Doktorarbeiten an zahlungswillige Kunden verkauft zu haben.

Von Alexander von Ammon | 13.07.2011
    Groß ist nach wie vor die Anspannung an der Uni Würzburg. Rund 25 Doktorarbeiten aus den Jahren 1997 bis 2005 waren hier in den Verdacht geraten nicht den wissenschaftlichen Standards zu genügen. Zehn davon liegen nun bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn. Zwei unabhängige Gutachter sind beauftragt worden die Doktorarbeiten zu bewerten. Ende des Monats werden die ersten Ergebnisse erwartet. Dann wird sich zeigen, ob die Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen, dass es am Würzburger Institut für Medizingeschichte in der Vergangenheit zu unsauberen Praktiken gekommen sein soll.

    Diese Behauptung hatten sogenannte Freunde des Instituts für Medizingeschichte in einem 40 Seiten langen Schreiben erhoben. Wer sich hinter dieser Bezeichnung versteckt ist immer noch nicht bekannt und auch die Ergebnisse der Untersuchungen der Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Institutsleiter lassen weiter auf sich warten.

    Dem inzwischen emeritierten Professor war in dem Schreiben vorgeworfen worden, komplette Doktorarbeiten an zahlungswillige Kunden verkauft zu haben. Der 75-Jährige ist für die Ermittler kein unbeschriebenes Blatt. Bereits 2009 hatte er einen Strafbefehl wegen Vorteilsnahme im Amt akzeptiert und 14400 Euro Strafe gezahlt.