
In Hamburg sind heute rund 1,3 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen, eine neue Bürgerschaft zu wählen. Umfragen zufolge dürfte die bislang allein regierende SPD mit Olaf Scholz an der Spitze ihre absolute Mehrheit verlieren. Zusammen mit einem Juniorpartner könnten die Sozialdemokraten in den kommenden fünf Jahren aber weiterregieren. Scholz hat bereits angekündigt, dass er dann mit den Grünen über eine Koalition reden will.
Bis zum Mittag hatte knapp jeder vierte Wahlberechtigte seine Stimme abgegeben. 38,5 Prozent der Bürger seien bis 14 Uhr in die Wahllokale gekommen, hieß es beim Landeswahlamt. Zum gleichen Zeitpunkt vor vier Jahren waren es den Angaben zufolge noch 43,2 Prozent. Die Gesamtbeteiligung hatte damals mit 57,3 Prozent ihren bislang niedrigsten Wert erreicht.
Spannend wird es vor allem für die FDP, die derzeit in der Bürgerschaft vertreten ist. Sie könnte erstmals seit dem Wahldebakel im Bund bei einer Landtagswahl wieder über die Fünf-Prozent-Hürde kommen. Auch die eurokritische AfD könnte die Hürde nehmen und erstmals in ein westdeutsches Landesparlament einziehen. Die CDU wird voraussichtlich zweitstärkste Kraft in der Hansestadt bleiben, könnte aber ihr schlechtestes Ergebnis seit der Parteigründung einfahren.