Lehrer und Eltern, aber auch Bildungspolitiker und Pädagogen streiten immer wieder über die Frage, wie Kinder am besten lernen, wie man sie motiviert und auch zu guten Leistungen bringt. Es geht in dieser Debatte um Disziplin und Anstrengungsbereitschaft, um den Nutzen von Zensuren und Versetzungen, um Erleichterungspädagogik und Schulstress - und die zentrale Frage: Muss Schule Spaß machen?
Pro: Henning Kullak-Ublick ist Waldorfpädagoge und Sprecher beim Bund Freier Waldorfschulen sagt: "Schule muss Spaß machen, wobei Spaß kein Selbstzweck ist. Sondern das ist bestenfalls das Ergebnis davon, dass man sich angestrengt hat und merkt, dass die Anstrengung sich gelohnt hat. Ich würde lieber solche Begriffe wie Freude, Neugierde, Interesse an der Welt und natürlich Freude an den eigenen Handlungen in den Vordergrund stellen. Und wenn sich aus der Anstrengung ergibt, dass die Sache Spaß macht, dann ist es gut. So sollte es ja auch bei der Arbeit im späteren Leben sein."
Contra: Heike Schmoll ist Korrespondentin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" für die Themen Bildung, Schule und Hochschule. Sie sagt: "Schule kann auch Spaß machen, aber die erste Aufgabe von Schule ist es nicht, Spaß zu machen, sondern den Kindern Fertigkeiten und Kompetenzen zu vermitteln. Die Kinder sollen dabei ziemlich genau erfahren, was sie können und was nicht, sie sollen ein Selbstbild entwickeln. Und wenn sie bei dieser Anstrengung, etwas zu lernen und Kompetenzen zu entwickeln, auch Freude haben, dann lernt sich das leichter. Aber es ist nicht die erste Aufgabe von Schule, Spaß zu machen."