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Heuschnupfen im Erwachsenenalter
Mit Tricks das Leiden mildern

Der Frühling ist für viele wohl die schönste Zeit des Jahres. Pollenallergiker dürften das allerdings anders sehen. Manchmal leiden auch Erwachsene noch unter den Symptomen. Aber man kann lernen, mit ihnen umzugehen. Eine O-Ton-Reportage.

Von Thomas Liesen | 15.03.2016
    Eine Pusteblume (Löwenzahn) steht auf einer grünen Wiese.
    Zu Bauernhöfen und blühenden Wiesen hält Michael Brocker in der Regel Abstand. (Deutschlandradio / Ellen Wilke)
    Es fing bei Michael Brocker schon vor vielen Jahren an. Im Sommer ging das große Niesen los, dazu tränten die Augen.
    "Damals ist dann auch ein Allergietest gemacht worden, dabei ist herausgekommen: Ich habe eine gewisse Allergie auf Katzenhaare, eine gewisse Allergie auf Hausstaub, aber vor allen Dingen Gräser und Roggen."
    Und die blühen mitten im Sommer, wenn der Kölner Journalist wie alle anderen das Leben draußen in der Natur genießen möchte. Er hat daher seine Hoffnung zunächst in die Medizin gesetzt.
    "Ich habe ja alles mögliche probiert: Ich habe Tabletten geschluckt, ich habe eine Hyposensibilisierung gemacht, ich habe Akupunktur gemacht – alles, alles, alles, was das Herz begehrt und nichts hat geholfen, jedenfalls nicht entscheidend. "
    Kontaktlinsen sollen Milderung bringen
    Das war frustrierend, aber auch Anlass für ihn zum Umdenken.
    "Ich habe für mich festgestellt, dass es schlicht und ergreifend auch mit meinem Verhalten zusammenhängt. Als unser Sohn klein war zum Beispiel, da sind wir häufiger auf einen Bauernhof gefahren, weil die Kinder mögen das und das macht ja auch Riesenspaß, wir hatten so eine Gruppe und die hat sich zu Pfingsten immer ausgerechnet auf einem Bauernhof eingefunden und das ist natürlich tödlich. Ich habe das gemacht, weil ich wollte ja auch mit den anderen zusammen sein, aber hinterher ging es mir schrecklich."
    Zu Bauernhöfen und blühenden Wiesen hält Michael Brocker seitdem Abstand. Und unverhofft hat in den letzten Jahren noch etwas ganz anderes geholfen. Er trägt seit einiger Zeit Kontaktlinsen, zunächst begleitet von einer Warnung des Augenarztes vor deren Benutzung im Sommer:
    "Ob das geht in der Zeit, da müssen sie mal gucken. Möglicherweise werden sie in der Zeit die Kontaktlinsen nicht tragen können. Und es war genau umgekehrt: Weil ich die Kontaktlinsen im Auge habe, also harte Kontaktlinsen in dem Fall, kann ich mir die Augen nicht reiben, weil ich mir mein Auge kaputt machen würde sozusagen. Und das hat dazu geführt, dass ich, was das Augenjucken angeht, mit Kontaktlinsen besser durch diese Zeit komme, als vorher mit der Brille, weil ich mir dann immer die Augen gerieben habe."
    Dennoch: Der Heuschnupfen bleibt lästig. Und ein wenig ist auch die Sorge da, dass es die Allergie ausweitet und sogar Asthma daraus wird.
    "In den Jahren, wo ich da auf dem Bauernhof war, da habe ich schon gemerkt – jetzt mal laienhaft formuliert – dass mir das auf den Bronchien liegt. Ich versuche jetzt, so was zu vermeiden. Ich kann nicht ausschließen, dass sich da chronisch was festsetzt, nur über all die Jahre habe ich für mich die Schlussfolgerung gezogen, dass es nicht heilbar ist und das ich irgendwie damit durchkommen muss.