
Auf einem Gerontologie- und Geriatrie-Kongress haben Fachleute Anfang des Monats in Köln über neue Hilfskonzepte für Hochbetagte beraten. "Gutes Altern" sei für über 85-Jährige "zufrieden zu sein" und weiter Kontakte zu haben und Aktivitäten nachzugehen - und dies trotz oft chronischen gesundheitlichen Einschränkungen, sagte Daniela Jopp, Psychologin an der Universität Lausanne in der Schweiz.
80 Prozent der 100-Jährigen hätten in einer Befragung angegeben, zufrieden mit ihrem Leben zu sein, sagte die Wissenschaftlerin. Hochbetagte seien oft "sehr unabhängige Charaktere", sagte Jopp. Viele fühlten sich als "Überlebende", da viele ihnen bekannte Menschen ja schon verstorben seien. Dies führe auch dazu, dass sehr alte Menschen beim Arzt angeben, es gehe ihnen "hervorragend" - viele Bekannte seien ja schon tot.
Besseres "Schmerzmanagement" nötig
Bis zu 30 Prozent der Befragten sagten auf Nachfrage allerdings auch, häufig sehr starke Schmerzen zu haben. Jopp plädierte für ein verbessertes "Schmerzmanagement" bei der medizinischen Behandlung. Ein belastendes Problem seien auch Depressionen bei Hochbetagten, die schlecht hören oder sehen können. Auch bei diesen Einschränkungen seien mehr regelmäßige ärztliche Untersuchungen nötig.