Es will noch nicht alles so richtig funktionieren im Neverland, das Bühnenbildner Horche Caro auf die Bühne des Hannoveraner Schauspielhauses gebaut hat. Aber es ist ja auch gar nicht so einfach, diesen mythischen, grenzenlosen Kindertraum mit Piratenbucht, dichten Wäldern, Höhlen und natürlich der Galeone von Kapitän Hook auf die klar begrenzte Bühne eines Theaters zu bauen.
"Es gibt ein Kinderzimmer, das ist eigentlich der Anfangspunkt von der Geschichte. Man sieht, das ist ein ganz realer Ort. Und dahinter, durch ganz einfache Theatermittel kommt dieses Neverland. Einfach ein Vorhang, der einfach uns trennt, diese Fantasiewelt von der realen Welt."
sagt Caro. Das Portal des Hannoveraner Schauspielhaus, es ist bei ihm ein riesiges Fenster mit wehender Gardine, hinter der es verheißungsvoll schimmert. Dahinter liegt ein mythisch funkelnder Abenteuerspielplatz mit verschlungenen Stegen, der sich dank Drehbühne aus dem Piratenschiff von Kapitän Huck blitzschnell in einen sumpfigen Wald verwandeln kann.
Drei leere Betten stehen auf der Bühne vor dem geheimen Zugang zu dieser Traumwelt. An
ihnen sitzt einsam die Schauspielerin Katja Gaudard als Mutter. Seit die Kinder entflogen sind, wacht sie hier - und ist doch für Wendy und ihre Brüder unvergessen. Denn im Gegensatz zur
dramatischen Vorlage entwickelt die Mutter in Hannover ein unheimliches Eigenleben. Als Fee Tinkerbell taucht sie auch in Neverland auf der Bühne auf.
"In diesen Momenten der Nähe ist eine Mutter ja manchmal auch so ein Zauberwesen. Sie kann auch zaubern, sie kann für Ruhe sorgen, in diesem Fall in der Geschichte sowieso, sie ordnet die Gedanken der Kinder und hat etwas Beruhigendes, nicht dass sie da die Supermutter ist, das ist sie ja nicht, aber es hat ein bisschen was von dem, das haben wir versucht, sodass man sagen könnte als Kind, wenn ich jetzt meine Mutter sehe, die so ein schönes Kleid trägt, dann ist sie fast schon wie eine Fee.”"
Dass die Mutter in den Kinderträumen selbst wieder zu einem feenhaften Teenager wird, ist einer der Regieeinfälle, mit denen die junge Regisseurin Mina Salehpour dem Kinderstück-Klassiker zu Leibe rückt - und dabei nicht nur Kinder als Publikum im Blick hat. Für den ehrwürdigen Faust-Theaterpreis ist sie bereits nominiert, doch das vergisst man schnell, wenn sie voller Energie zwischen Regiepult und Schauspielern hin und herfliegt, auf die Bühne springt und hinter dem Vorhang verschwindet.
Der Einfallsreichtum und die überbordende Ausstattung dieser Blockbuster-Produktion, er habe viel mit ihrer Art Theater zu machen zu tun, sagt sie selber. Und mit ihrer besonderen Beziehung zum Hannoveraner Haus.
""Ich wollte Peter Pan immer für Erwachsene machen, das ist ja ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt, und tatsächlich habe ich das an vielen vielen Häusern seit Jahren angeboten und irgendwie ist niemand so richtig darauf angesprungen”. Und aber eben in Hannover schon. Es ist auch deshalb ein guter Ort mal diesen riesen Blockbuster hinzulegen, weil ich die Schauspieler in Hannover nun am längsten kenne, und weil sie eine sehr, sehr große Vertrautheit mir bringen in der Arbeit."
Dass Fliegen trotz Vertrautheit gar nicht so einfach ist, erfährt gerade Peter Pan-Darsteller Sandro Tajouri. Mit dreiunddreißig spielt er den Jungen, der nicht erwachsen werden will und entdeckt trotz des Altersunterschieds Berührungspunkte.
""Der ist eigentlich ständig auf hundertachtzig. Immer ist irgendetwas, egal, was es ist und das muss gar nicht so sein, dass von außen etwas kommt und er jetzt das große Abenteuer irgendwie darstellt, sondern er kann in allem ein Abenteuer sehen, egal was es ist. Wenn er jetzt sagt zum Beispiel, wir machen ein Interview, dann ist das, BAMM wir machen ein Interview.”"
erzählt Tajouri mit leuchtenden Augen. Und während man den Schauspielern zuhört, wie sie vom Neverland erzählen, während gleichzeitig auf der Bühne mit Licht und viel Technik der Theatertraum immer fühlbarer wird, kommen Erinnerungen auf an Theaterbesuche aus der Kindheit. Als auf den Bühnen noch nicht die Dekonstruktion und das intellektuelle Verhandeln, sondern eine Welt der Illusionen und Überraschungen zu besichtigen war.
Eigentlich schade ist es, dass es für einen derart üppigen Schauspielzauber heute erst ein
Weihnachtsmärchen braucht. Eine Reise ins Neverland, sie begeistert auch erwachsene Zuschauer, die wie die Fee Tinkerbell das Fliegen wieder lernen wollen. Einen ersten Anlauf kann jeder ab diesem Sonntag nehmen, mit einem Ticket für "Peter Pan" im Schauspiel Hannover.
"Es gibt ein Kinderzimmer, das ist eigentlich der Anfangspunkt von der Geschichte. Man sieht, das ist ein ganz realer Ort. Und dahinter, durch ganz einfache Theatermittel kommt dieses Neverland. Einfach ein Vorhang, der einfach uns trennt, diese Fantasiewelt von der realen Welt."
sagt Caro. Das Portal des Hannoveraner Schauspielhaus, es ist bei ihm ein riesiges Fenster mit wehender Gardine, hinter der es verheißungsvoll schimmert. Dahinter liegt ein mythisch funkelnder Abenteuerspielplatz mit verschlungenen Stegen, der sich dank Drehbühne aus dem Piratenschiff von Kapitän Huck blitzschnell in einen sumpfigen Wald verwandeln kann.
Drei leere Betten stehen auf der Bühne vor dem geheimen Zugang zu dieser Traumwelt. An
ihnen sitzt einsam die Schauspielerin Katja Gaudard als Mutter. Seit die Kinder entflogen sind, wacht sie hier - und ist doch für Wendy und ihre Brüder unvergessen. Denn im Gegensatz zur
dramatischen Vorlage entwickelt die Mutter in Hannover ein unheimliches Eigenleben. Als Fee Tinkerbell taucht sie auch in Neverland auf der Bühne auf.
"In diesen Momenten der Nähe ist eine Mutter ja manchmal auch so ein Zauberwesen. Sie kann auch zaubern, sie kann für Ruhe sorgen, in diesem Fall in der Geschichte sowieso, sie ordnet die Gedanken der Kinder und hat etwas Beruhigendes, nicht dass sie da die Supermutter ist, das ist sie ja nicht, aber es hat ein bisschen was von dem, das haben wir versucht, sodass man sagen könnte als Kind, wenn ich jetzt meine Mutter sehe, die so ein schönes Kleid trägt, dann ist sie fast schon wie eine Fee.”"
Dass die Mutter in den Kinderträumen selbst wieder zu einem feenhaften Teenager wird, ist einer der Regieeinfälle, mit denen die junge Regisseurin Mina Salehpour dem Kinderstück-Klassiker zu Leibe rückt - und dabei nicht nur Kinder als Publikum im Blick hat. Für den ehrwürdigen Faust-Theaterpreis ist sie bereits nominiert, doch das vergisst man schnell, wenn sie voller Energie zwischen Regiepult und Schauspielern hin und herfliegt, auf die Bühne springt und hinter dem Vorhang verschwindet.
Der Einfallsreichtum und die überbordende Ausstattung dieser Blockbuster-Produktion, er habe viel mit ihrer Art Theater zu machen zu tun, sagt sie selber. Und mit ihrer besonderen Beziehung zum Hannoveraner Haus.
""Ich wollte Peter Pan immer für Erwachsene machen, das ist ja ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt, und tatsächlich habe ich das an vielen vielen Häusern seit Jahren angeboten und irgendwie ist niemand so richtig darauf angesprungen”. Und aber eben in Hannover schon. Es ist auch deshalb ein guter Ort mal diesen riesen Blockbuster hinzulegen, weil ich die Schauspieler in Hannover nun am längsten kenne, und weil sie eine sehr, sehr große Vertrautheit mir bringen in der Arbeit."
Dass Fliegen trotz Vertrautheit gar nicht so einfach ist, erfährt gerade Peter Pan-Darsteller Sandro Tajouri. Mit dreiunddreißig spielt er den Jungen, der nicht erwachsen werden will und entdeckt trotz des Altersunterschieds Berührungspunkte.
""Der ist eigentlich ständig auf hundertachtzig. Immer ist irgendetwas, egal, was es ist und das muss gar nicht so sein, dass von außen etwas kommt und er jetzt das große Abenteuer irgendwie darstellt, sondern er kann in allem ein Abenteuer sehen, egal was es ist. Wenn er jetzt sagt zum Beispiel, wir machen ein Interview, dann ist das, BAMM wir machen ein Interview.”"
erzählt Tajouri mit leuchtenden Augen. Und während man den Schauspielern zuhört, wie sie vom Neverland erzählen, während gleichzeitig auf der Bühne mit Licht und viel Technik der Theatertraum immer fühlbarer wird, kommen Erinnerungen auf an Theaterbesuche aus der Kindheit. Als auf den Bühnen noch nicht die Dekonstruktion und das intellektuelle Verhandeln, sondern eine Welt der Illusionen und Überraschungen zu besichtigen war.
Eigentlich schade ist es, dass es für einen derart üppigen Schauspielzauber heute erst ein
Weihnachtsmärchen braucht. Eine Reise ins Neverland, sie begeistert auch erwachsene Zuschauer, die wie die Fee Tinkerbell das Fliegen wieder lernen wollen. Einen ersten Anlauf kann jeder ab diesem Sonntag nehmen, mit einem Ticket für "Peter Pan" im Schauspiel Hannover.
