Luftraum-Verletzungen
Innenminister Dobrindt will Drohnenabwehr verbessern

Angesichts zunehmender Drohnen-Überflüge will Bundesinnenminister Dobrindt Deutschland verteidigungsfähiger machen. Der CSU-Politiker sprach in Berlin von einer hohen Bedrohungslage. Deutschland werde sich darauf durch geeignete Maßnahmen zur Drohnenabwehr vorbereiten.

    Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, steht an einem Rednerpult und gestikuliert.
    Bundesinnenminister Dobrindt (CSU) will die Drohnenabwehr verbessern (Michael Kappeler/dpa)
    So sei etwa geplant, die Kompetenzen der Sicherheitsbehörden in diesem Bereich neu zu strukturieren. Die Bundeswehr müsse rechtlich dazu autorisiert werden, in Abstimmung mit der Polizei Drohnen aufspüren, abfangen und notfalls auch abschießen zu dürfen, forderte Dobrindt. Bei einem Treffen im Oktober in München werde er sich diesbezüglich auch mit den europäischen Partnern abstimmen.
    Auch der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Röwekamp, drängte auf gesetzliche Änderungen. Der CDU-Politiker verwies zum Beispiel auf eine Klarstellung im Luftsicherheitsgesetz. Bisher seien mit Bundeswehr, 16 Landespolizeien sowie der Bundespolizei zu viele Stellen für die Drohnenabwehr zuständig, sagte Röwekamp der Rheinischen Post. Zudem verfügten zumindest die Behörden nicht über die ausreichenden technischen Fähigkeiten dazu.
    Die derzeitigen rechtlichen Hintergründe und technischen Möglichkeiten zur Drohnenabwehr haben wir hier zusammengefasst.
    Zuletzt waren in der vergangenen Nacht Drohnen über Schleswig-Holstein und einer Militärbasis in Dänemark gesichtet worden.
    Nach Angaben der dänischen Polizei überflogen ein bis zwei nicht identifizierte Drohnen den größten Militärstützpunkt des Landes in der Stadt Karup.

    Drohnen über Dänemark behindern Flugverkehr

    Ein Polizeisprecher sagte, es sei unklar, woher die Flugkörper gekommen seien. Man habe sie nicht abgeschossen. In den vergangenen Tagen hatte es in Dänemark mehrere Drohnenüberflüge an Flughäfen gegeben. In der Nacht zum Donnerstag waren unbemannte Flugkörper über den Airports Aalborg, Esbjeg und Sönderborg entdeckt.
    Bereits am Dienstag musste der Flugbetrieb des Kopenhagener Flughafens eingestellt werden. Ministerpräsidentin Frederiksen hatte die Vorfälle als "bisher schwersten Angriff auf die dänische kritische Infrastruktur" bezeichnet. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, wer für die Vorfälle verantwortlich ist.

    NATO berät über Drohnenabwehr

    Zuletzt war es auch in anderen EU- und NATO-Staaten mehrfach zu Luftraumverletzungen gekommen, für die Russland verantwortlich gemacht wird. Damit beschäftigen sich heute die Generalstabchefs der 32 NATO-Staaten bei einem Treffen in Lettlands Hauptstadt Riga.
    Diese Nachricht wurde am 27.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.