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Is was?! Aufreger der Woche
Der große Sojabohnen-Deal

Trumps typischer Trade-Taktik zum Trotz: Ein großer Handelskrieg zwischen den USA und Europa scheint erst mal abgewendet. Die neue "Bromance" zwischen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und seinem US-Kollegen bringt Europa einiges - zum Beispiel die Sojabohne.

Von Philipp Walulis | 27.07.2018
    Zu sehen sind EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (r.) und US-Präsident Donald Trump während des G20-Gipfels in Hamburg am 8. Juli 2017. Sie sind von hinten fotografiert und unterhalten sich einander eng zugewandt.
    Die neue "Bromance": EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker (r.) und US-Präsident Donald Trump (AFP / John MACDOUGALL)
    Jean-Claude Juncker: "Thank you, Donald."
    Donald Trump: "Thank You very much, Jean-Claude."
    Jean-Claude Juncker und Donald Trump diese Woche im Weißen Haus - der Beginn einer transatlantischen Bromance. Dabei klang es vor wenigen Wochen noch ganz anders:
    Donald Trump: "You wouldn’t think of the European Union, but they are a foe."
    Die EU, ein Feind. Zockt das arme Amerika im Handel gnadenlos ab. Überschwemmt den amerikanischen Markt erbarmungslos mit hochwertigen Autos, die den Namen "Auto" tatsächlich verdienen. Pfui.
    Wofür das ganze Theater?
    Und so konnten wir sie in Aktion sehen: Die typische Trump’sche Trade Taktik: erst alles in Frage stellen. Einreißen. Nur, um es dann wieder aufzubauen und als eigene Errungenschaft zu präsentieren. Denn, was hat Trump laut Trump nun eingeläutet?
    Donald Trump: "A phase of strong friendship and close relations."
    Ach, guck. Dabei waren die transatlantischen Beziehungen bis vor zwei Jahren noch eine starke Freundschaft und enge Beziehung. Und wofür das ganze Theater?
    Donald Trump: "Soy Beans. Soy beans are a big deal."
    Mein Gott, dann kaufen wir ihm und seinen Farmern halt diese blöden Sojabohnen ab. Wenn das nazistische Riesenbaby dafür Ruhe gibt. Dabei ist der größte Gewinner sowieso nicht Trump. Der Gewinner ist Jean-Claude Juncker. Das, was Merkel oder Macron nicht geschafft haben, hat er erreicht: einen Deal.
    Jean-Claude Juncker: "Thank you, Donald."
    Neue Landebahn aus High-Tech-Baumaterial
    Wobei Europa im Moment ganz andere Probleme hat. Die schlecht bezahlten Beschäftigten von Billigflieger Ryanair streiken. Flüge fallen aus, Passagiere sitzen fest. Und dann will Ryanair noch nicht mal Entschädigung zahlen. Denn alle 50.000 betroffenen Passagiere seien rechtzeitig umgebucht worden, heißt es. Wahrscheinlich in die Frachträume von anderen Flügen. Hey, da gibt’s zur Abwechslung sogar Beinfreiheit!
    Wobei das auch nichts hilft, wenn man diese Woche aus Hannover verreisen wollte. Die Landebahn war wegen der Hitze geplatzt. Über neun Stunden konnte kein Flugzeug abheben. Das war sehr ärgerlich. Schnitt es damit doch eine der wenigen Fluchtrouten ab. Denn den Sommer in Hannover verbringen - das kann man wirklich niemandem zumuten.
    Kleiner Lichtblick: In Zukunft kann die Landebahn ja mit High-Tech-Baumaterial repariert werden. Denn Jean-Claude hat da in Amerika gerade einen bio-organischen Alleskönner gekauft:
    Donald Trump: "Soy Beans. Soy beans are a big deal."