Die Stadt liegt zwischen Aleppo im Norden und Damaskus im Süden. Der Kommandeur der Rebellen schrieb auf X, man habe hunderte Häftlinge aus dem Zentralgefängnis von Hama freigelassen. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien bestätigte die Aktion. Ein Sprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, einige der befreiten Häftlinge seien seit Beginn des Bürgerkriegs im Jahr 2011 inhaftiert gewesen. Insgesamt seien in dem Gefängnis etwa 3.000 Gefangene untergebracht.
Rebellen wollen jetzt auch Homs erobern
Die Aufständischen erklärten, als nächstes Homs erobern zu wollen. Dies ist die drittgrößte Stadt des Landes und ein wichtiger Knotenpunkt auf dem Weg nach Damaskus, zur Mittelmeerküste und in den Libanon.
Die Dschihadistengruppe HTS und weitere mit ihr verbündete Milizen hatten vergangene Woche bereits ein größeres Gebiet im Norden Syriens eingenommen, darunter die Großstadt Aleppo. Die Regierungstruppen von Machthaber Assad werden von Russland mit Kampfflugzeugen unterstützt. Der Iran entsandte nach einem Bericht des Rundfunksenders Al-Alam Militärberater nach Syrien.
280.000 Menschen auf der Flucht
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen erklärte per X, aufgrund der Kämpfe seien bereits mehr als 280.000 Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben worden.
Die Großoffensive der islamistischen Kämpfer kam für viele Beobachter, aber offenbar auch für das Regime von Machthaber Assad überraschend. Doch die die Schwachstellen von Assads Machtapparat sind schon lange bekannt. "Seit 2011 leidet die syrische Armee unter Personalmangel, schlechter Ausrüstung und sinkender Moral", sagte David Rigoulet-Roze von der französischen Denkfabrik "Iris". Um zu überleben, plünderten unterbezahlte Soldaten die Bestände des Militärs, viele junge Männer versuchten, sich dem Armeedienst zu entziehen, fügte Rigoulet-Roze hinzu. Gestern hatte Assad angekündigt, den Sold der Berufssoldaten um die Hälfte zu erhöhen.
Diese Nachricht wurde am 05.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.