
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland äußerte Verständnis für das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg. Es gehöre zur Aufgabe eines demokratischen Staates, sich wehrhaft gegen jede Form des Extremismus zu erweisen, erklärte der Dachverband, der mehr als 20 muslimische Organisationen vertritt.
Die Mitgliedschaft des Islamischen Zentrums im Zentralrat sei bereits seit Einleitung des Verbotsverfahrens im November ausgesetzt gewesen. Zugleich sprach der Dachverband von einem "sehr weitreichenden Eingriff in die Autonomie der Religionsgemeinschaft". Er forderte, die ebenfalls geschlossene Blaue Moschee für die schiitischen Muslime zu erhalten. Man sei darüber mit dem Bundesinnenministerium im Gespräch.
Drei schiitische Moscheen geschlossen
Bundesinnenministerin Faeser hatte das Islamische Zentrum gestern als extremistische Organisation verboten. Der Verein galt als eines der wichtigsten schiitischen Netzwerke in Europa. Er wurde 1953 von iranischen Auswanderern gegründet, aber seit längerem als islamistisch eingestuft. Auch drei weitere schiitische Moscheen wurden geschlossen.
Weitere Informationen
Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg: Auswärtiges Amt spricht mit iranischem Botschafter – Positive Reaktionen aus der Politik
Hörempfehlung
Diese Nachricht wurde am 25.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.