
Der britische Premierminister Starmer hatte erklärt, sein Land werde im September einen palästinensischen Staat anerkennen, sollte sich Israel bis dahin nicht auf Hilfslieferungen und einen langfristigen Frieden einlassen.
Der Labour-Politiker folgt damit dem Beispiel Frankreichs. Bislang vertrat London die Ansicht, eine Anerkennung könne nur Teil einer Zweistaatenlösung sein. Starmer wiederholte auch Forderungen, wonach die militant-islamistische Hamas ihre Waffen niederlegen, alle Geiseln freilassen und ihren Machtverlust akzeptieren müsse.
Hilfsflüge der Bundeswehr stehen bevor
Flugzeuge der Bundeswehr sollen spätestens am Wochenende damit beginnen, Hilfsgüter für die notleidende Bevölkerung über dem Gaza-Streifen abzuwerfen. Bundeskanzler Merz sagte auf einer Pressekonferenz mit dem jordanischen König Abdullah II. in Berlin, zwei deutsche Transportmaschinen vom Typ A400M seien auf dem Weg nach Jordanien, um dort ausgerüstet und aufgetankt zu werden.
Die Flugzeuge könnten möglicherweise sogar schon ab dem heutigen Mittwoch fliegen, fügte der CDU-Chef hinzu. Die Abwürfe seien mit der israelischen Regierung koordiniert. Die Arbeit leiste humanitär vielleicht nur einen kleinen Beitrag, aber sie sei ein wichtiges Signal, meinte Merz: "Wir sind da, wir sind in der Region, wir helfen."
Der jordanische König erklärte, es handle sich auch um ein Mittel, Druck auf die Regierung in Israel auszuüben. Die Hilfe aus der Luft könne allerdings die Lieferungen per Lastwagen nicht ersetzen.
Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate versorgen die Menschen seit einigen Tagen wieder aus der Luft mit Hilfsgütern. Auch Frankreich will in den kommenden Tagen Hilfsgüter über dem Gazastreifen abwerfen, wie das Außenministerium in Paris mitteilte.
Kritik von Hilfsorganisationen
Hilfsorganisationen sehen die Lufteinsätze kritisch und verlangen, dass die Versorgung am Boden im Gazastreifen ausgeweitet wird. Der zuständige Referent der Menschenrechtsorganisation Medico International, Riad Othman,sagte im Deutschlandfunk, Lieferungen aus der Luft seien ungenau und teuer. Zudem bekomme man so nicht die Menge an Hilfsgüter nach Gaza, die eigentlich benötigt würde. Othmann erinnerte daran, dass in der Vergangenheit zahlreiche Menschen durch Abwürfe aus der Luft ums Leben gekommen seien.
Diese Nachricht wurde am 30.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.