"Wir sind nicht unbedingt eine Band mit einem Multimillionen-Dollar-Plattenvertrag, die jeder kennt. Von uns erfahren die Leute über Mundpropaganda, Zeitungsartikel oder Radioshows. Wir sind also eher eine Underground-Band."
Und wer Danko Jones schon einmal live gesehen hat, wird diese Lehrstunde in Sachen schweißtreibenden Rock'n Roll so schnell nicht vergessen. Die Musik des Trios ist auf das Nötigste reduziert: Gesang, Bass, Gitarre und Schlagzeug. Keine Keyboards, keine Effekte. Eine sehr unverstellte Art harter Rockmusik, wie man sie von Motörhead kennt. Und wie sein großes Vorbild Lemmy Kilmister spielt auch Bassist John Calabresi einen stark verzerrten Bass, der eher an eine heruntergestimmte Gitarre erinnert. Unbestrittener Anführer ist jedoch stets Sänger und Gitarrist Danko Jones:
"Ich will eine gute Show abliefern. Die Leute sollen wissen, dass sie hier Zeuge von etwas Besonderem werden. Und natürlich geht es drum, mich als Frontmann zu präsentieren. Aber die Leute entscheiden selbst, was Charisma ist. Man wird damit geboren. Entweder du hast es, oder du hast es nicht. Man kann es nicht etwa an-und abschalten."
Mit reichlich Charisma ist Danko Jones ohne Zweifel gesegnet. Kahlrasiert und durchtrainiert gibt er den großmäuligen, testosteronbeladenen Macho in extremis. Mit obszönem Zungenspiel, mit dem er sein Publikum anheizt, macht er gar Gene Simmons von Kiss Konkurrenz. Abseits des Bühnenlichts aber legt Jones diese Machoallüren ab wie eine verschwitzte Jeans. In der Umkleide sitzt ein fast verschlossen wirkender Zeitgenosse, der keinen Alkohol anrührt.
"Wenn mich Leute nach dem Konzert treffen, sagen sie oft: 'Oh, das war also alles nur Show?' Ich bin von Natur aus sehr ruhig und unterhalte mich nicht gerne. Und ich bin nicht gerade die geselligste Person, die es gibt. Und manchmal wird das fehlinterpretiert: 'Oh, er ist eingebildet.' Oder: 'Er ist ein Arschloch!' Aber so bin ich nicht. Ich bin nur eben nicht immer freundlich und gehe auf die Leute zu."
Wo sich allerdings so intensiv in den Texten und der Bühnenshow mit dem Thema Sex befasst wird, liegt der Vorwurf des Sexismus nicht weit. Eine Anschuldigung, die Danko Jones nicht nachvollziehen kann.
"Die Leute können mich nach meinen Texten beurteilen. Aber ich sehe die Verbindung nicht zwischen Sex und ein schlechter Mensch zu sein. Ja, ich rede über Sex. Aber selbst in meinen Texten bin ich kein Fiesling. Die meisten drehen sich eher darum, dass ich verlassen werde und Probleme habe, das für mich zu verstehen."
Man könnte meinen, drei Akkorde seien schnell ausgereizt und im klassischen Rock'n Roll ohnehin schon alles gesagt. Was hat Danko Jones also heute noch Relevantes hinzuzufügen? Braucht man wirklich eine weitere Garagenrockband, die "nur" relativ simplen Rock'n Roll spielt? Offenbar ja. Die Zuschauermengen bei Danko-Jones-Konzerten sind überschaubar, aber unendlich treu. Und Motörhead und AD/DC werden nicht ewig auf der Bühne stehen. Solange macht Danko Jones einfach unermüdlich weiter.
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"Ich will eine gute Show abliefern. Die Leute sollen wissen, dass sie hier Zeuge von etwas Besonderem werden. Und natürlich geht es drum, mich als Frontmann zu präsentieren. Aber die Leute entscheiden selbst, was Charisma ist. Man wird damit geboren. Entweder du hast es, oder du hast es nicht. Man kann es nicht etwa an-und abschalten."
Mit reichlich Charisma ist Danko Jones ohne Zweifel gesegnet. Kahlrasiert und durchtrainiert gibt er den großmäuligen, testosteronbeladenen Macho in extremis. Mit obszönem Zungenspiel, mit dem er sein Publikum anheizt, macht er gar Gene Simmons von Kiss Konkurrenz. Abseits des Bühnenlichts aber legt Jones diese Machoallüren ab wie eine verschwitzte Jeans. In der Umkleide sitzt ein fast verschlossen wirkender Zeitgenosse, der keinen Alkohol anrührt.
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